Spätburgunder P trocken 2009

Später-Veit

Spätburgunder P trocken 2009

93–94+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
Gereift
13,0% Vol.
Trinkreife: 2015–2030
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 93–94+/100
Gerstl: 18+/20
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder P trocken 2009

93–94+
/100

Lobenberg: Das nur klein geschriebene P steht für Piesport. Nur 1 Hektar Pinot Noir in drei Lagen Piesports beim Weingut Später-Veit, Spätburgunder aus drei luftig-kühlen Lagen mit schnell abtrocknender Laubwand. 1993 gepflanzt, überwiegend französische Klone aus Burgund. Es gibt immer einen Basis-Spätburgunder und einen 'Nummer Eins' genannten Spätburgunder aus allen Top-Lagen, der ist leider nur in homöopathischer Dosierung vorhanden. Es gibt insgesamt vom Weingut Später-Veit nur viertausend Flaschen jährlich. Die Weine werden in großen Jahren komplett mit Rappen vergoren, in etwas schwächeren Jahren ca. zur Hälfte. Biologisch-organische Weinbergsarbeit und Spontanvergärung im offenen Holzbottich. Danach Ausbau des Basisweins im 1000-Liter-Holzfass, bei der gehobenen Qualität Ausbau in Barriques. Verbleib über zwei Jahre auf der Vollhefe mit monatlicher Batonnage. Nach dem Abstich verweilt der Wein auf der Feinhefe, dann weiteres Flaschenlager. Die Weine werden erst nach fünf Jahren, also erst zur Trinkreife, auf den Markt gebracht. Der P genannte Wein ist eine reine Piesporter Lage. Wir haben beim Spätburgunder P, dem Basiswein von Später-Veit, neben klassischer Walderdbeere und Waldhimbeere auch Spuren von Kirsche, Zimt, dazu reife rote Zwetschge, Schokolade und ein Hauch von Kalksteinaromatik, darunter zugleich Schiefer. Die Schieferböden in den Pinot-Noir-Lagen sind eher fester, steinige, felsige Schieferböden. Im zweiten Riechen zeigt der Wein Nutella und wieder diese würzige, üppige Zwetschge. Hocharomatisch, duftig und zugleich charmant. Die Nase ist verblüffend gut. Der Mund: steinig, Pfeffer, dazu leichte Krautwürzigkeit von den Rappen. Das steht dem Spätburgunder P von Später-Veit sehr gut. Dazu Zimt, Rosmarin, süße rote Kirsche, auch ein wenig Amarenakirsche und dann eingekochte Waldhimbeere mit langem steinig-mineralischen salzigen Nachhall. Auch hier lassen die Rappen grüßen. Der Wein Spätburgunder P ist Jahrgang 2009. Bei längerer Luft wird die Kirsche in der Nase deutlicher. Auch im Mund stellt sich die Kirsche immer klarer heraus. Kaum noch deutsche Aromatik zeigend. Hier sind wir in Deutschland bei Blindverkostung wahrscheinlich eher in der Pfalz. Das ist so etwas wie der Spätburgunder Ortswein bei Fritz Becker oder im Bereich eines Village aus dem Burgund. Tolle Konzentration mit grandiosem Spiel. Finesse und doch voller Spannung und innerer Konzentration. Der Nachhall des Spätburgunder P ist schwarzer Stein, Salz, schwarzer Pfeffer, Gewürze, Nelke. Total durchgegoren. Zwar feine Extraktsüße, aber in Summe knochentrocken mit viel Druck, immer auf der frischen Seite belebend. Kein Riese, aber ein superber Wein des mittleren Qualitätsspektrums, für die Qualität ist der Wein aber unglaublich preiswert. Nach mehreren Minuten bleibt im Mund würzige Frische, prägnante Kirsche und ungeheure Mineralik haften. Der Spätburgunder P vom Weingut Später-Veit hat schon sehr gehobenes Niveau im Vergleich zum Burgund. 93-94+/100

18+
/20

Gerstl über: Spätburgunder P trocken

-- Gerstl: Heinz Welter: „Wir haben selber Pinot-Noir gepflanzt, weil wir die Art Pinot, wie wir sie lieben in Deutschland nicht gefunden haben und in Frankreich waren sie uns zu teuer. Zusammen mit Markus Molitor haben wir 1991 die ersten Reben gepflanzt. Insbesondere ab 1997 haben wir unsere Qualitätsanstrengungen stetig gesteigert.“ Heute bewirtschaftet die Familie Welter einen knappen Hektar Spätburgunder. Die Maische wird in offenen Bütten während 2 – 3 Wochen vergoren, teilweise mit Rabben um die Herbe zu betonen und die vordergründige Primärfrucht etwas zu brechen. Sie werden während knapp 2 Jahren in teilweise neuen, aber überwiegend gebrauchten Barriques ausgebaut, unfiltriert abgefüllt und erst nach mehreren Jahren Reifezeit in der Flasche auf den Markt gebracht. Wir können nur staunen und den Hut ziehen vor den grandiosen Spätburgundern die hier gekeltert werden. Heinz Welter: „2009 war ein optimales Jahr, es gab keine Fäule die Trauben waren optimal reif.“ Schon in der Nase zeigt sich eine unglaubliche Tiefe, gleichzeitig wird die Frische betont, was bei diesem heissen Jahrgang keine Selbstverständlichkeit ist, attraktiver, bildschöner burgundischer Duft. Auch am Gaumen vermag der Wein zu begeistern, was für eine geniale Delikatesse, feine Struktur, intensive, komplexe Aromatik, minutenlanger, vielfältiger, auf köstliche Rasse gebauter Nachhall. Ein grosser, rarer und gleichwohl sehr preiswerter Pinot. 18+/20

Mein Winzer

Später-Veit

Später-Veit ist ein Pinot-Noir-Weingut. Eigentlich ein Riesling-Weingut, aber unter Insidern Kultstatus. Nur ein Hektar Pinot Noir in drei Lagen Piesports und Wintrichs. Luftig-kühle Lagen mit schnell trocknender Laubwand.

Spätburgunder P trocken 2009