Spätburgunder No. 1 trocken 2010

Später-Veit

Spätburgunder No. 1 trocken 2010

95–96+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
Gereift
14,5% Vol.
Trinkreife: 2018–2037
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 95–96+/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder No. 1 trocken 2010

95–96+
/100

Lobenberg: Aus verschiedenen Lagen in Wintrich kommt der Spätburgunder Nr.1 vom Weingut Später-Veit. Die Weine werden in großen Jahren komplett mit Rappen vergoren, in etwas schwächeren Jahren ca. zur Hälfte. Biologisch-organische Weinbergsarbeit und Spontanvergärung im offenen Holzbottich. Danach Ausbau des Basisweins im 1000-Liter-Holzfass, bei der gehobenen Qualität Nr. 1 Ausbau in Barriques. Verbleib über zwei Jahre auf der Vollhefe mit monatlicher Batonnage. Nach dem Abstich verweilt der Wein auf der Feinhefe, dann weiteres Flaschenlager. Die Weine werden erst nach fünf Jahren, also erst zur Trinkreife, auf den Markt gebracht. Der Spätburgunder Nr. 1 weist eine deutlich voluminösere Nase auf als der Wein aus Piesport, viel süßer Extrakt. Süße Kirsche. Auch hier trotz Schieferuntergrund eher an Kalkstein erinnernd, nur leichte Schiefermineralik. Deutlich mehr Burgund und Pfalz in diesem Wein als typische Mosel. Geniale Extraktsüße, tiefe Würze. Pflaume, Amarena, weiße Schokolade, dominikanischer Tabak, Assam-Tee. Eine Wolke dichten Extrakts. Der Mund straft die Nase Lügen, denn der ist ultra-poliert, fein und unendlich lang. Steine, Steine und nochmals Steine. Dann Kirsche, Gewürze und Tannin. Kraft. Anders als der Spätburgunder Nr. 1 aus 2009, der sehr kräftig und wie ein Gevrey-Chambertin daherkommt, ist der 2010er eher ein Chambolle-Musigny. Der kühle Jahrgang 2010 spielt hier in Verbindung mit dem Dreiklang Schiefer, nördliches Klima und der feinen Säure der Spätburgundertraube voll in die Karten, wenn es um Finesse geht. Ultrafein und zart, sehr weiches Tannin, viel rote Frucht mit feiner Säure, Knackigkeit. Sensationell frisch, total durchgegoren. Der Herr Welter von Später-Veit hat zusammen mit Markus Molitor an der Mosel angefangen mit Pinot Noir. Sie haben sich abgestimmt, ausgetauscht und trotzdem total verschiedene Stilistik entwickelt. Die grandiosen Pinots von Molitor sind deutsch, sind schiefrig, auch stark geprägt von Erdbeere und Himbeere; Später-Veit ist das nicht im geringsten: Seine Weine sind tollstes Baden/ Pfalz/ Gevrey-Chambertin. Beeindruckend, und doch nicht erschlagend, sondern immer frisch und verspielt bleibend, trotz des immensen Drucks und der großen kirschigen Tiefe. Das hätte ich früher entdecken dürfen! Grandiose Pinots. Wer ahnt schon, dass die Mosel ganz weit vorn sein kann? Speziell im Preis-Leistungsverhältnis. Großes Kino! 95-96+/100

Mein Winzer

Später-Veit

Später-Veit ist ein Pinot-Noir-Weingut. Eigentlich ein Riesling-Weingut, aber unter Insidern Kultstatus. Nur ein Hektar Pinot Noir in drei Lagen Piesports und Wintrichs. Luftig-kühle Lagen mit schnell trocknender Laubwand.

Spätburgunder No. 1 trocken 2010