Lobenberg: Der Königsbacher Ölberg hat einen sehr komplexen Boden mit etwas Lehm, Buntsandstein und Kalkmergel. Ein Weinberg, der durch seine süd-östliche Ausrichtung die Morgenwärme wie ein Kessel einfängt. Es ist die Verlängerung des Idig in Richtung Deidesheim. Der Ölberg Spätburgunder wird mit einem Rappenanteil von 30% vergoren. Der Ausbau erfolgt genau wie beim Idig Spätburgunder im Barrique mit 40% Neuholz-Anteil. Eine wunderbare Nase, kühl, verspielt, floral, Veilchen, Blaubeere, feine Schattenmorelle, etwas Holunder. Ein bisschen Thymian und schwarzer Pfeffer von den Rappen, daneben auch feine Extraktsüße ausstrahlend. Harmonisch, verwoben und strahlend klar. Etwas heller und feiner im Charakter als der Gimmeldinger Ortswein. Am Gaumen sehr schick, elegant und total geschliffen. Dunkle, süße Kirsche, Blaubeere und Schlehe, ein bisschen Chambolle Musigny in dieser blaurotfruchtigen, filigranen Charmeoffensive. Die 2018er von Christmann sind nochmal merklich feiner geworden. Alles ist total reif, geschliffen und fein. Viel florale Verspieltheit in dieser kühlen Art mit zarter, samtig-reifer Säure. Tänzelnd und auf der Zunge schwebend, immer mehr zarte Veilchen als üppiger Holunder. Nichts drückt, nichts ist hart oder unreif. Sehr geschliffenes Tannin und ganz feines Salz begleiten den aromatischen, floralen Nachhall. Ein Tänzer, filigran und poliert. Das ist der Weg zur Größe, wenn das hier so weiter geht ist die erste Reihe in der Pfalz auch im Rotwein-Bereich sehr bald erreicht. Ein hochfeiner Genuss. 95-96/100