Lobenberg: Mitten im Kernstück von Hegers Toplage, dem Ihringer Winklerberg, steht das landschaftsprägende Rebhäuschen der Familie Heger, welches diesem Wein seinen Namen verleiht. Fast 70 Jahre alte Rebstöcke. Ausgehend von einer Rebenselektion aus dem Clos Vougeot wurden diese bereits von Vater Wolfgang Heger gepflanzt. Ein ausgeglichener Wuchs der ganz oben am Winklerberg stehenden, alten Rebstöcke, verbunden mit einem von Natur aus geringen Ertrag. Wir haben eine extreme Dichtpflanzung, was gerade einmal ein bis zwei Trauben pro Stock ergibt, klar unter 500 Gramm. Eigentlich kam ich zu Heger und wollte nur wie immer das Rappenecker GG einkaufen, jetzt habe ich noch eine Erste Lage aus Breisach und diesen Häusleboden noch dazu nehmen müssen, weil sie so grandios sind und vielleicht ist der Häusleboden sogar der stärkste seiner Weine. Er ist nicht ganz so wild wie der Rappenecker, nicht ganz so aufregend, dafür ist er wirklich groß und deutlich burgundischer. Schon in der Nase reinstes Gevrey Chambertin, Wucht, Süße und Reife ausstrahlend, dunkelwürzig, dunkelbeerig, schwarze und rote Kirsche, reife Brombeere. Erstaunlich, was die französischen Klone aus dem Clos Vougeot ausmachen können, so unendlich kirschig, dabei zarte Blumigkeit, Veilchen, Rosenblätter, eine intensive Süße ausstrahlend, voll in der Kirschfrucht bleibend. Der Mund des 18er ist fast üppig, dicht, reich, voll süßer, roter Kirsche, feinen Kräutern, etwas Rosmarin. Die Tannine sind samtig voll und seidig weich, wie überhaupt alles in diesem Häusleboden seidig, üppig reif, dicht und lang ist. Auch eine feine salzige Mineralität zeigend, aber der voluminöse Charme überwiegt, spielerisch, aber leicht kann man wirklich nicht sagen, dafür kommt viel zu viel Druck und Fleisch in der Mitte, aber spielerisch in der Aromatik und der weichen Tanninstruktur. Das Ganze trotz des warmen Jahres 2018 mit erstaunlicher Frische. Dieser Häusleboden gehört zu den großen Pinots des Landes, Heger steht qualitativ mit seinen zwei Superstars in einer Linie mit Huber, Keller, Becker, Rings, Molitor, Fürst und Ziereisen. 98-100/100