Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2018

Christmann: Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2018

BIO

VDP

Zum Winzer

97
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2043
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
strukturiert
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97/100
Suckling: 96/100
Falstaff: 96/100
Weinwisser: 18+/20
Gerstl: 20/20
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2018

97
/100

Lobenberg: Der Idig ist Christmanns Paradelage, ein fast reiner Südhang. Wie ein Kessel gen Westen gegen kühle Winde geschützt mit einem extrem steinigen Kalkmergel-Boden. Sophie Christmann, Tochter von Steffen Christmann, hat nach dem Geisenheim -tudium unter anderem bei Julian Huber gearbeitet und spätestens dort eine besondere Leidenschaft und ein Händchen für Spätburgunder entwickelt. Die Rieslinge von Christmann sind schon lange Oberklasse und auch die Spätburgunder steigen so langsam auf ein ähnliches Level. Der Idig wird mit einem Rappenanteil von 30% vergoren. Der Ausbau erfolgt im Barrique mit einem Neuholzanteil von 40%. Dunkle, süße Kirschnase, zarter Rauch, Kreidestaub und ein bisschen Schießpulver, Sauerkirsche, Schlehe, rotfruchtig und fein. Strahlend und klar, nicht üppig, nicht laut, eher erhaben und ruhig wie der Idig auch beim Riesling ist. Im Mund folgt die große Verblüffung, total feingliedrig und zart, saftige Sauerkirsche, Weichselkirsche, schwebend fein, gar nicht laut oder massiv, wie man es von einem 2018er vielleicht erwartet hätte. Ein Mozart-artiger Idig, ein kleines bisschen Chambolle Musigny in der Anmutung. Auch feines Salz aus den kalkigen Böden schlägt an den Zungenrändern auf, dazu engmaschige, aber feine Tannine, filigran vor sich hingleitend. Tolle Länge in feiner, mineralischer Spannung. Aktuell braucht der Wein etwas Luft, kann über mehrere Tage genossen werden, er wird immer feiner, immer sauerkirschiger, verliert jedes Gramm Fett und hat doch eine immense Tiefe und aromatische Ausstrahlung. 2018 sind Christmanns Spätburgunder durch die gesamte Range sehr fein und verspielt geworden. Noch eleganter als im Vorjahr, aber zugleich auch charmant und zugänglich durch die sehr delikate Frucht und den feingliedrigen Körperbau. Allerdings ist Sophie Christmann 2017 in Spannung und Struktur zwar intensiv, aber noch etwas grob gewesen, in 2018 dafür vielleicht zu wenig vibrant, etwas zu fein und lieb. Ich bin sicher, dass hier ab 2019 Rotweine gekeltert werden, die mit in die erste Reihe der Pfälzer Rotweine gehören. 2018 ist dennoch ein großartiger roter Idig, der das Potenzial des Jahrgangs eben total zur Feinheit ausgelegt hat, wunderbar und sooo charmant. 97/100

96
/100

Suckling über: Spätburgunder Idig Großes Gewächs

-- Suckling: Dark and spicy with delicate vegetal notes, this is a very striking pinot noir that needs some time to spread its wide wings. In spite of the serious concentration, this has a very filigree and light-footed finish. From biodynamically grown grapes with Respekt certification. Better from 2021. 96/100

96
/100

Falstaff über: Spätburgunder Idig Großes Gewächs

-- Falstaff: Reiffruchtig kirschig im Duft, Minze, Blutorange und Tee. Am Gaumen erweist sich der Wein als friggig, mit sehr fein extrahiertem Tannin von hoher Güte, wirkt poliert und zeigt zugleich eine feine Säureader, wirkt elegant und präsent, lang anhaltende süße Frucht Ein Pinot mit Zug und Intensität, alles aufgebaut auf Seidigkeit. 96/100

18+
/20

Weinwisser über: Spätburgunder Idig Großes Gewächs

-- Weinwisser: Kühler, verschlossener, feinkontu- rierter Kirschduft mit roten Früchten und feiner Terroirnote. Wunderbar feingezeichnet. Im Mund straff gewoben, engmaschig, hat viel Zug, zeigt feinfühligen Holzeinsatz, detaillierte Nuancen, bleibt schlank und frisch bis zum Finale, wo das feine Tannin zupackt. Das ist deutlich früher ge- lesen, hat aber neben der frischen Pinot-Aroma- tik genug Substanz und Struktur. Well done! Sophie Christmann schreibt mir auf meine Fragen: «Wir ernten früher, arbeiten mit ca. 30% Ganztrauben, machen eine kurze Kaltmazeration von der Gärung und überschwallen deutlich mehr als wir stossen. Wir pressen auch relativ früh, im Prinzip direkt nach Gärende. Im 18er Jahrgang haben wir ca. 40% neues Holz, vor allem Chassin, Taransaud und Meyrieux. Den Idig haben wir auch mit 30% Ganztrauben vergoren. Der Wein setzt sich aus ca. 75% alten deutschen Klonen (1976 gepflanzt) und einer etwas jüngeren Anlage, in der mehrere französische Massale-Selektionen und Klone gemischt stehen, zusammen.» 18+/20

20
/20

Gerstl über: Spätburgunder Idig Großes Gewächs

-- Gerstl: Der IDIG spielt nochmals in einer ganz eigenen Liga. Hier scheinen sich alle Genialitäten der vorhergehenden Weine vereint in einem Wein zu widerspiegeln. Wie bei den ganz grossen Burgundern wirkt auch bei diesem Grand Cru der Duft sehr fein und noch nicht so offenherzig. Die Aromatik ist aber von einer unvergleichlichen Noblesse und Eleganz geprägt, wie man sie eben von den ganz grossen Weinen kennt. Der IDIG strahlt eine faszinierende Tiefe und Kraft aus, bleibt dennoch immer delikat fein. Was sich in der Nase noch eher zurückhaltend zeigt, erscheint dann am Gaumen fast explosiv kräftig. Mir bleibt kurz der Atem weg, das ist ein Pinot von einem anderen Stern! Das kenne ich sonst nur von grossen Burgundern. Süsse Fülle und komplexe Aromatik, unterstützt von perfekter Struktur. Die warme und reife Fruchtaromatik verbindet sich ideal mit einer frischen und lebendigen Säure. Der IDIG hat die Höchstnote mehr als verdient und wird für viele Jahre höchsten Pinot-Genuss bieten. Pirmin Bilger 20/20

Mein Winzer

Christmann

Seit 1996 ist Steffen Christmann in 7. Generation das Mastermind hinter Weingut A. Christmann. Inzwischen ist auch Tochter Sophie fest an seiner Seite. Das dynamische Duo steht hinter einigen der größten Weine der Pfalz aus biodynamischem Anbau.

Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2018