Lobenberg: Der nach den alten Reben grandiosesten Wein bei Stodden. Auch hier im Herrenberg stehen alte Reben. Die Vergärung geschieht zu 100% im Stahl. Alle Weine bei Stodden werden zu 100% entrappt. Bei Stodden wird grundsätzlich spontan vergoren. Die Nase ist würzig, wir bekommen schon deutlich schwarze Frucht zur roten Frucht dazu, bleiben trotzdem sehr fein, nähern uns aber von der Aromatik schon ziemlich deutlich Weinen von Aloxe Corton, mit dieser rauchigen Schwarzfruchtnase. Dicht, hochkonzentriert und aromatisch, Amarenakirsche, Eisen, Feuerstein, Thymian und Veilchen, weniger süß als der Sonnenberg, noch steiniger, noch würziger und verblüffenderweise zugleich auch feiner, erhabener, etwas geschliffener. Druckvoller und zugleich extrem zarter und geschmeidig-charmanter Mund, geniale Säurespur mit feiner Würze, provenzalischen Kräutern, Tabak, Röstaromen, Lakritze. Aber mit animierender Spannung, mit Saft und Kraft, mit fast leichtfüssigem Schub von unten heraus, das wirkt nie schwer, gar nicht üppig am Gaumen, weil die Energie und die Frische so groß sind, dass sie den Wein trotz seiner würzigen Konzentration wunderbar tragen. Insgesamt tatsächlich zart und tänzelnd mit schöner Länge. Ganz klar, es ist Liebhaberei diesen total feinen Ahr-Rotwein zwischen die besten Pinots Deutschlands zu stellen. Aber in seiner speziellen Art hat er seine absolute Berechtigung. 2018 und Stodden vertagen sich wunderbar, weil Jean Stodden es geschafft hat die Frische und den Fruchtdruck in elegante Saftigkeit und pure, mineralische Energie am Gaumen umzuwandeln. Das ist ziemlich genialer Stoff für einen Ahr-Pinot. 96-97/100