Lobenberg: Handlese, dann 90 Prozent per Hand abgebeert und 10 Prozent ganze Trauben, ein enormer Aufwand. Kaltmazeration, dann spontane Vergärung in Holz- und Edelstahl. Fast nur Überschwallen, kein Unterstoßen, eine ganz zarte Vinifikation. Ausbau in gebrauchten Barriques von burgundischen Edeltonnellerien. Sehr duftige Nase, verspielt und total fein, charmant, der Name ist schon sehr passend gewählt. Schicke rote Kirsche, Blaubeere, schlankes Cassis, Pfingstrosen, auch Blutorange, roter Weinbergpfirsich, sehr viel Veilchen. Die Frucht ist kristallklar und pur, sehr klar auf der Frucht laufend, Blaubeere, Maulbeere, aber alles total zart und feingliedrig. Ein sehr verspielter, eleganter Pinot Noir-Stil, den Karsten Peter hier auf die Flasche bringt. Es tanzt und spielt auf der Zunge, schöne Saftigkeit, wunderbar charmant und duftig. Feine tragende Säure, die schön mit dem superzarten Körperbau verwoben ist. Ich trinke solch hauchzarte Pinot Noirs persönlich sehr gerne, aber man darf keinesfalls einen Blockbuster oder Dampfhammer erwarten. Ein Wein voller Finesse und eine Ode an den Trinkfluss. 94-95/100