Lobenberg: Ein guter Teil der Guts- und Ortsweinflächen des Spätburgunder wurde ins neue Sektgut Christmann & Kauffmann abgegeben. Das Weingut verfügt nur noch über Erste und Große Lagen, entsprechend werden alle Weine so vinifiziert, dass sie auch ein Erstes oder Großes Gewächs werden könnten. Die geschmacklich nicht ganz an 1G oder GG heranreichenden Partien werden dann zu der neu entstandenen Kategorie aus den Lagen zusammengefasst. Nur rund 15 Prozent Neuholz, alles burgundische Barriques. Wie alle Weine Christmanns aus biodynamischen Anbau. Die Trauben waren sehr reif und absolut gesund in 2020. Sehr feine rotbeerige Nase, traumhaft schick, wenn man feine Pinots mag, Himbeere, Kirsche, Orangenschale, sehr duftig und fein. Es gibt nichts Lautes oder übermäßig Warmes hier, wirkt sehr kompakt, aber grandios balanciert. 2020 ist so ein schickes, unglaublich elegantes Jahr, wie es vielleicht zuletzt 2017 war mit dieser berauschenden Frische. Im Mund kommen Graphitminerale und Kräuter dazu, zart, beerig, verspielt. Ein hoch feiner Spätburgunder mit einer wunderbar saftigen, kühlen Textur. Sehr dichte, saftige Nase, die aber keine Üppigkeit, sondern nur Frische verspricht. Süße Himbeere mit einem genialen Kick aus Orangenschalen, superseidiger Gerbstoff im Mund, feine Säure. Frankophil in der Machart, aber mit dieser wunderbar schlotzigen Beerenfrucht der Pfalz. Ein wunderschöner, sehr ausgewogener Wein, die große Harmonie. 94+/100