Lobenberg: Dies sind die ältesten Reben des Hauses, naturgemäß vom Namen auch ablesbar. Kein Großes Gewächs, es ist zu 100% aus dem Recher Herrenberg. Es ist nicht zulässig, zwei unterschiedliche Große Gewächse (wobei einer nur Alte Reben heißt) aus der gleichen großen Lage, zu machen. Diese Reben sind wurzelecht, was eine absolute Rarität ist - das kann nur stehen wegen Bestandsschutz, sonst sind wurzelechte nicht zulässig mit dem neuen Weingesetz von 1971. Diese Reben sind 90 bis 100 Jahre alt, in den 20er Jahren gepflanzt. Standardmäßig gibt es zwei Barriques von diesem Wein, nur in neuem Holz ausgebaut, natürlich komplett entrappt. Diese Nase deutlich dem zuvor verkosteten Herrenberg entsprechend, nur deutlich konzentrierter, dennoch genauso ultrafein, nur zieht der Duft fast bis ins Gehirn, macht Druck, hat eine feine Schärfe. Mineralität, viel weißer Pfeffer, Gesteinsmehl und feinste Johannisbeere, neben Erdbeere und Himbeere, auch ein Hauch Kirsche, aber sehr intensiv, bei extremer Zartheit. Wer jetzt im Mund eine Explosion in Wucht und Intensität erwartet wird hier enttäuscht. Hier ist es eher ein Turbolader in der Feinheit und Länge. Bei hoher Säure und Mineralik. Auch hier viel Pfeffer, fast scharf im Mund. Durch das ganze Salz unendlich lang, ein super verträumter Mund. Wie beschreibt man diesen Wein? Vielleicht eine Turboversion eines Volnay, und das ganze etwas auf deutsche Früchte. Das ist die Perfektion in der Ahr, wenn man diese extreme Zartheit wünscht und keinen Power-Pinot möchte. Ich finde ihn grandios, 97-98+/100