Lobenberg: Leider wurde Familie Luckert in 2020 extrem hart von Spätfrösten getroffen, sodass die Erträge auf ein Minimum reduziert wurden. Von vielen Weinen konnte nur ein Bruchteil der normalen Menge geerntet werden. Der Sonnenberg liegt auf dem Plateau oberhalb von Sulzfeld, windoffen gen Westen und eher kühl, daher recht spät reifend. Die Reben sind zwischen 30 und 55 Jahren alt, also durchaus schon sehr profund. Immer gut wasserversorgt. Die Lage ist hoch genug, dass sie aus dem klassischen Muschelkalk herausgeht und schon Richtung Keuper, Gelbkalk, läuft. Die Aromatik ist hier also etwas anders als in den restlichen Silvanern von Luckert. Die Nase wirkt etwas dunkler in der Aromatik, was sehr typisch für diese Böden ist, sagt Philipp Luckert. Birne, Bienenwachs, Anis und leichte Anklänge von Baumharz duften aus dem Glas, die Frucht ist eher reduziert und der Wein läuft auf feiner Würze. Im Mund schlanker und etwas straighter wirkend als die Weine aus dem Maustal, sehr mittig über den Gaumen laufend mit dunkelgelber Frucht. Mirabelle, saftiger Sommerapfel im Nachhall, leichte Kreideanklänge, unsüße Karamelle und feines Salz an den Zungenrändern. Der Wein hat eine enorme Länge, ganz ohne Wucht, mit diesem wunderbar cremig-schmelzenden Mundgefühl, das die Zunge ganz hintersinnig und elegant in Beschlag nimmt und nicht mehr loslässt. Diese finessenreichen, seidigen Silvaner von Luckert sind traumhaft schön zu trinken. 95+/100