Lobenberg: Dieser Wein ist der ehemalige „Spätlese trocken“, der im Zuge der VDP-Umbenennung zur Ersten Lage wurde, die Prädikate sind nun den süßen Weinen vorbehalten. Der Hilfsbuchstabe 'S' ist noch die Überleitung zum ehemaligen Spätlese trocken. Das sind schon ganz alte Reben, über 60 Jahre. Der Jahrgang 2014 lag im Extrakt knapp hinter dem von 2013, auch in der Säure liegt der Wein knapp dahinter, beide Werte sind aber leicht höher noch als im Jahr 2012. Und daher ist auch 2014 ein pikantes Jahr ohne jegliche Fäulnis, aber durchaus etwas runder und gefälliger, saftiger als der für viele etwas zu spartanische 2013. Der Wein zeigt eine sehr feine aromatische Nase, cremig, Litschi, dahinter feine Melone, weißer Pfirsich, sehr harmonisch rüberkommend. Im Mund dann fast so hoch im Oszillographen wie der 2013er, das Spiel zwischen Extrakt auf der einen Seite, der entsprechenden daraus resultierenden Süße, und der Säure ist wunderbar. Das macht auch einen Silvaner zu einem aufregenden Wein. Feine salzige, cremig-mineralische Länge. Der Wein tänzelt und hat trotzdem große Harmonie, ist lecker. Man wird diesen Wein Sauers nie ausspucken, dieser Escherndorfer Lump wird immer zu Ende getrunken. Der Wein hat allerhöchstes Niveau im gastronomischen Sinne. Ein richtiger Spaßmacher mit Klasse. 93-94/100