Lobenberg: Der Himmelspfad ist eine der Top-Lagen von May. Der älteste Weinberg des Betriebs mit Pflanzjahr 1963. Reiner, steiniger Muschelkalkboden. Unglaubliche Eleganz in der Nase, etwas mehr Druck aus dem Holz als beim Rothlauf. Es ist der Weinberg, der immer die kleinsten Trauben hervorbringt. Dichtpflanzung mit 10.000 Stöcken pro Hektar. Handlese in kleine Bütten, händische Selektion direkt im Weinberg. Hier stehen nur natürliche Selektionen, keine Klone. Diese alte deutsche Genetik ist einfach hervorragend, weil sie noch nicht auf hohe Produktion getrimmt war. Quittenschale, helle Birnenfrucht, dicht und konzentriert, aber keine Wucht, nur Finesse. Orangenschale und frische Grapefruit. Die Textur dieses Weines ist famos, so dicht, cremig, auf der Zunge schmelzend, so viel Substanz aus dem Steinobst kommend. Ein bisschen Orange, Kumquat, eine feine Blumigkeit ausstrahlend. Mundwässernde Salzigkeit. Sehr angenehm, sehr trinkig und saftig. Nicht ganz die innere Größe und Ruhe des Rothlauf, aber er ist animierender, vitaler und voller Spannung und Spiel, was ihn jung deutlich trinkfreudiger macht. Aus dieser großen Substanz im Mund entfaltet sich eine beeindruckende Länge. Ein Silvaner für Burgunder-Trinker, köstlich und groß, auch, wenn er nicht ganz die irre Salzigkeit des Rothlauf erreicht! 96+/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Salbei und Kalkgestein, Steinobstkerne, sehr mittig laufend. Grüne Orangen und Kumquat im Mund, viel Salz und Stein, tolles Tannin, langer salziger Bitterorangen-Nachhall, etwas Ingwer. Erinnert and beste Assyrtikos von der Insel Santorin, was für ein imposanter Nachbrenner, ein richtig großer Silvaner der neuen Art. Ploraisierend anders, großer Stoff. 98-100/100