Lobenberg: MF steht für Mariafelder, also die Bezeichnung eines bestimmten Spätburgunder-Klons. Der Rosé stammt aus Direktpressung wie in der Provence üblich, also nicht im Saignée-Verfahren von der Rotwein-Maische gezogen. Nach einer Maischestandzeit kommen ganze Trauben mit Stielen und per Hand entrappte Beeren in die Gebinde, also mit kleinem Anteil Maischegärung und einem kleinen Teil Macération Carbonique, also Methode Beaujolais. Ausbau im 500 Liter Tonneau und im Stahltank. Im April wurde der Wein dann unfiltriert direkt von der Feinhefe abgefüllt. Das ist ein Rosé der etwas anderen Art, aber ein spannender, sehr aufregender. Durch die teilweise Maischegärung behält der Wein nicht nur Frische, sondern auch Würze. Es gibt kaum Rosés, die da mithalten könnten in dieser sehr speziellen Art. Der Wein hat einen wahnsinnigen Spannungsbogen, er hat die Frische und die Süße aus dem Spätburgunder, er hat ein bisschen Blaubeere und Holunder, auch Cassis und Schwarzkirsche. Super schicke Beerenfrucht. Ein kleiner Touch Schalenaromatik ist dabei, aber keine Dominante. Feine Gerbstoffe am Gaumen, was ihm aber ziemlich gut bekommt. Die Frucht ist zugänglich und supercharmant, schmiegt sich geradezu an den Gaumen an. Das ist ein sehr feiner Zechwein mit Anspruch und einem leicht aufregenden Kick als zusätzliche Komponente. So trinke ich Rosé gerne. Nicht nur schick, sondern auch spannend und trinkanimierend. Der Wein ist ein super Einstieg. 90-91/100