Lobenberg: Es handelt sich um eine Cuvée aus Spätburgunder, Weißburgunder und Grauburgunder. Grauburgunder im Holz ausgebaut. Die beiden anderen Rebsorten im Stahl. Flaschengärung. Dieser Sekt im Champagner-Verfahren ist 70 Monate auf der Hefe. Im Januar 2018 dégorgiert. Die Nase zeigt einen wahnsinnig schönen Brioche-Ton. Der Sekt ist ohne Dosage, also knochentrocken. Restsüße liegt gerade mal noch bei 0,4. Das heißt, typisch Breuer, knochentrocken mineralisch. 12% Alkohol. Der Extrakt ist aber so massiv, dass die Nase des staubtrockenen Sektes süß rüberkommt. Und zwar süß in einer so cremigen, feinen Art. Schon auch an rote Johannisbeere erinnernd. Tolle reife Quitte, Apfel, Birne. Nichts Exotisches, ganz clean, ganz lang, hochintensiv. In der ersten Nase hatte ich an einen zu breiten Riesling-Sekt gedacht, aber es sind halt nur Burgundersorten. Auch der Mund klassisch Breuer: knochentrocken. Das erinnert schon sehr an Bardong, die ja auch so knochentrocken arbeiten. Unendlich lang dabei. Mineralität und Salz. Tolle Frische, tolle Säure. Die früh gelesenen Trauben für diesen Sekt machen sich bemerkbar. Der Stoff wird ein bisschen polarisieren, weil er nun mal keine Zugeständnisse an Charme macht, obwohl er diese feine Extraktsüße dahinter hat. Das ist ein Sekt für die Freude und einer meiner stärksten deutschen Sekte im Portfolio. Ich bin sehr begeistert. Das ist genau mein Stoff. Auch wenn er ein bisschen extrem ist. 95-96/100