Lobenberg: 13% Alkohol, 7,5 Gramm Säure, 7,5 Gramm Restzucker. Alle GGs kriegen eine relativ lange Maischestandzeit von 6 bis 12 Stunden. Ganztraubenpressung, Spontanvergärung im Holzfass und Ausbau auf der Vollhefe. Im Schonfels stehen über 100 Jahre alte, wurzelechte Reben auf einer hohen Felsklippe über der Saar. Reinstes Devonschiefergestein. Sehr viel Verwitterung, aber auch viel harter Stein. Das ist die obere Verlängerung des Saarburger Kupferberges. Die ältesten Reben des Weingutes stehen hier. Das gibt natürlich schon von Natur aus minimale Erträge, zumal es in 2016 noch starke Verluste durch falschen Mehltau gab. Wie immer ist dieser Wein der verschlossenste, weil er auch der konzentrierteste ist. Fast nur Stein, Schiefer, schon Salz in der Nase. Dann kommt dem Jahrgang 2016 entsprechend eine schöne Traubigkeit. Der Mund hat beides. Auf der einen Seite hat er eine unglaublich schmelzige, von der Extraktsüße der langen Vegetationsperiode stammende, fast Akazienhonighafte Süße. Dazu dann auch eine sehr feine Säure, toller Schliff und gute Vibration. Ein schönes Spannungsfeld mit einer tollen Terroir-Persönlichkeit. 2016 ist ein bisschen lieber als der immense 2015. Und wo die Guts- und Ortsweine 2016 noch eine Spur stärker waren als 2015, sehe ich dieses GG in seiner Explosivität als 2015 klar vorne. Der 2016er ist grandios, aber jahrgangsspezifisch auch sehr lieb, fein. Mir fehlt der letzte Kick. Trotzdem ohne Frage ein großer Wein. 97-98+/100