Lobenberg: Burgberg wächst komplett auf Quarzit, zum Teil auch ein bisschen eisenhaltiger Boden. Das ist die östlichste der drei Großen Lagen bei Diel. Grundsätzlich hat das Tal hier ein Bodenkonglomerat aus der Perm-Zeit, alles Urgesteinböden. Spontan vergoren und für ein Jahr im Stückfass ausgebaut. Danach in Edelstahl abgestochen auf der Feinhefe und dann im September 2023 nach zwei Jahren auf den Markt kommend. Der Burgberg hat eine unglaubliche Dichte und Power, aber ist eben auch feinziseliert, das ist immer der Hammerwein bei Diel. Der Wein ist sehr ruhig, sehr erhaben. Strahlt klar Grand Cru-Gene aus. Kühle 2021er Stilistik, frischer Limettensaft und Eukalyptus, etwas weißer und grüner Tee, ein Hauch Rauchspeck und etwas grüner Pfeffer. Der Mund ist ein Ereignis, weil er so unendlich fein und zart und doch so intensiv und laaaang ist. Sehr konzentriert und kompakt für 2021, aber eben nicht aus Wucht oder dichter gelber Frucht, sondern über die totale Finesse kommend. Ein tänzelnder Athlet, kein Bodybuilder, das war 2021 nicht drin, aber ein Zehnkämpfer. Ja, es ist wirklich vor allem Balance, die diesen Wein grandios macht. Burgberg ist immer stimmig, immer passend, ähnlich wie die Hermannshöhle. Da gibt es selten etwas auszusetzen, weil alles in einander greift. Kühler Saft und dunkelbeeriger Druck und doch diese kristalline Feinheit. Mehr an den Druck und Schmelz von Rheinhessen angelehnt, aber in diesem eigenen Stil schon sehr weit vorne. Das ist richtig stark! 97-99/100