Lobenberg: Diese Cuvée gibt es schon seit 1987 und ist nach Armin Diels Sohn Victor benannt. 80 Prozent Weißburgunder, 20 Prozent Grauburgunder. Wie 2019 auch schon, ist der Blend deutlich zum Weißburgunder verschoben. Grauburgunder sofort gepresst, Weißburgunder 12 Stunden Maischestandzeit. Ausbau in neuen Stückfässern und gebrauchten Barriques. Diese Cuvee Victor hat sich inzwischen bei Diel total etabliert. Früher wechselte mal der Prozentsatz der diversen Rebsorten. Inzwischen ist er ziemlich stabil. Es ist also doch eine Weißburgunder-dominierte Cuvee. Der Grauburgunderanteil hält den Wein am Ende dann aber auch in Deutschland fest. Es ist stets eine Cuvée der besten Fässer von Weiß- und Grauburgunder. Caroline sucht die Weißburgunder-Fässer, die den meisten Grip haben, nicht die fettesten. Schöne dichte Frucht, aber er wird jedes Jahr filigraner und feiner. Wir gehen mehr zur Salzigkeit und zum Geradeauslauf im Mund. Der Wein ist viel subtiler und ruhiger als in den Vorjahren, wirkt gesetzter und feiner gezeichnet. Er hat schon noch Druck und Fruchtstärke, so ist es nicht, aber die Handschrift geht deutlich mehr in die Salzigkeit und die weiße Frucht und weg von der Opulenz früherer Jahre. Die Feinheit der Textur ist brillant, seidig und dicht, die Erdigkeit des Grauburgunders wird wunderbar von der floralen Verspieltheit des Weißburgunders mitgenommen. Das Salz gibt den Trinkfluss, die Säure steht, ein wirklich schicker Wein.