Lobenberg: Dieser Riesling ist spontan vergoren und stammt aus Alten Reben. Die Nase ist unverkennbar vom Schiefer, dazu Birne, weißer Pfirsich, schön weißfruchtig und dicht, auch feine Aprikose und Zitronengras. Aber das Überraschendste an diesem Wein ist der Mund, weil er zugleich saftig-frisch, rassig und cremig-anschmiegsam ist. Die Intensität im Mund ist schon erstaunlich für einen Gutswein. Diesen Wein kann man nach allen Auslesen und GGs problemlos rückverkosten weil er ob seiner Intensität, ob seiner Kraft ohne Fett, ob seiner Mineralität und Salzigkeit einfach alles immer wieder wegpustet. Christian Ebert hat genau dieses Spiel mit uns nach den Alten Reben und dem GG gespielt, nach der Auslese nochmal. Und es ging! Das ist vielleicht der verblüffendste Gutswein, der eigentlich ein Ortswein ist. Aber er ist auch ein bisschen ein Extremist in seiner spontanen Vergärung, in seiner Mineralität und in seiner Schieferfeinheit bei hoher Säure und zugleich doch irgendwie charmanten Cremigkeit. Das kracht schon im Mund, aber trotzdem ist er zart und intensiv und schmelzig-cremig ohne Ende. Dennoch trocken. Wir haben hier auch etwas Grapefruit und einen winzigen Hauch Botrytis. Wieder ein echter Grenzgänger. Ein absoluter Unikats-Gutswein mit hohem Genussfaktor und Wiedererkennungswert. 93+/100