Lobenberg: Gaisberg zieht sich über die drei Gemeinden Kammern, Zöbing und Strass. Das ist in Nachbarschaft zum Heiligenstein und liegt genau oberhalb der absoluten Top-Veltliner-Lage Lamm. Die Böden sind hier eine Mischung aus Paragneis, Amphibolit und Glimmerschiefer, vulkanischen Ursprungs. Das sind mit die ältesten Terrassen bei Schloss Gobelsburg. Er zeigt stilistisch quasi dem Heiligenstien die »kalte Schulter« – immer etwas frischer, energetischer. Das Bouquet ist eine Mischung aus reifer Orange, Maracuja, Grapefruit und zarter vulkanischer Mineralität. Marille, viel saftiges Steinobst, aber total fein, ja fast extrem in dieser Feinheit. Am Gaumen ist das ein schlanker, zupackender Riesling mit viel Energie und saftigem Zug aus reifer Zitrusfrucht, aber auch heller Exotik mit Maracuja. Wie auch der benachbarte Veltliner Lamm, hat der Riesling vom Gaisberg diese präzise Spannung und den Druck aus der krachenden Mineralität. Dann kommt etwas weißer Pfirsich und salzige Muschelschale dazu. Sehr straight, wenn auch nicht ganz so wie das Kraftpaket Heiligenstein, aber der Gaisberg hat einfach einen genialen Schmelz aus seiner mineralischen Aufladung. Die feinnervige Säure leitet den Wein. Das ist ein echter Terroirwein. Athletisch gebaut, spannungsgeladen, aber auch mit einer charmanten Frucht unterlegt und insbesondere mit einer ordentlichen Portion Tiefgang. Klasse! 96+/100