Lobenberg: Die Kupfergrube steht komplett auf Porphyr-Gestein. Das ist hartes, dunkles Vulkangestein. Früher gelesen als die anderen Großen Gewächse. Tim Fröhlich will einfach keine weichen Trauben während der Ernte, er sucht immer die leicht grünlichen Nuancen bei voller Reife. Der Schlüssel war der Ertrag in diesem Jahr, er musste niedrig sein, alte Reben, tiefe Wurzeln und kleine Beeren. Dann war die Dichte und Kraft da. 2003 war der erste Jahrgang für Tim Fröhlich und selbst in diesem Jahr damals gab es dort keinen Trockenstress. Das ist kaum zu glauben, weil der Weinberg so eine reine Felswand ist. Kristallklar in der Nase, zarte Reduktion, sehr dunkelwürzig in der Nase, Feuerstein, Lavagestein, Holzkohle, Cassis, Grapefruit, Lakritze und kalter Rauch. Die typische Reduktion ist ganz fein, kommt nicht so brachial wie manchmal, sondern als feine Nuance. Der Mund ist unglaublich filigran, total fein und kristallin. Die Säurespur ist etwas geschmeidiger als im Vorjahr, seidige Textur und Phenole. Minzig, würzig, diese kühlen, dunklen Aromen vom Boden und von Tims Spontangärung. Das hat schon verblüffend viel Finesse und Eleganz, aber eben auch einen erstaunlich seidigen Fluss, der Wein läuft und läuft, seidig, dicht und doch ultramineralisch und packend dunkel. Eine extrem spannende und nicht zu extremistische Kupfergrube. Voll auf der Finesse und Saftigkeit, wer hätte das gedacht. 96-99/100