Riesling Final (Versteigerungswein) 2021

Schäfer Fröhlich: Riesling Final (Versteigerungswein) 2021

VDP

Zum Winzer

100+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2065
Verpackt in: 1er
9
mineralisch
3
Lobenberg: 100+/100
Suckling: 99/100
Parker: 98–99/100
Weinwisser: 19,5/20
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Final (Versteigerungswein) 2021

100+
/100

Lobenberg: Ein singuläres Fass, um das Tim Fröhlich den gesamten Ausbau im Keller herumgeschlichen ist, weil er es so faszinierend fand. Es ist der purstmögliche Ausdruck des Felseneck, des Bodens und des Gesteins. Nichts anderes hat hier Platz, reduziert auf ein Maximum. Wilde Nase, in der Kräuter, Meersalz, Gesteinsmehl, Feuerstein und helle Zitrusfrucht in einem gewaltigen Rieslingsturm durcheinanderspielen. Doch wirkt alles elegant, ultrageschliffen und fein. Der FINAL ist der Inbegriff für Tim Fröhlichs reduzierten Stil, die maximale Präzision und der kargste Bodenausdruck, der in einem Naheriesling möglich ist. Rien ne va plus – das ist Schäfer-Fröhlich in seiner finalen Ausführung, das ist Tim Fröhlichs G-Max aus dem besten Stück des Felseneck und von den ältesten Reben. Ein puristischer Gesteinshammer, der seinesgleichen sucht in Deutschland und sicherlich einer der aufregendsten, spannendsten und besten trockenen Rieslinge, die es je gegeben hat. 100+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

99
/100

Suckling über: Riesling Final (Versteigerungswein)

-- Suckling: Enormously deep and smoky nose with tons of citrus zest and wild herbs, the ripe fruit so strong that the radical minerality is already perfectly integrated. The giant scale and concentration are exceptional for the vintage, as is the seamless harmony at the enormously long finish, but this really needs some time to give you its best. A homage to the producer’s recently deceased father and from the family’s oldest vines. From organically grown grapes with Fair'n Green certification. Drinkable now, but best from 2023. 99/100

98–99
/100

Parker über: Riesling Final (Versteigerungswein)

-- Parker: From one of the steepest vineyards of the Felseneck and the oldest vines, the 2021 Riesling Trocken Final offers an intense and concentrated, enormously iodine bouquet of dark flint stones (in fact, this seems to be the quintessence of Devonian slate) and graphite intertwined with dried chamomile and concentrated lemon aromas. Rich and concentrated as well as round and lush on the palate, this is a full-bodied, dense, intense and powerful, crystalline and enormously salty, highly complex and sustainable Riesling from 70+-year-old vines in a superb, shockingly steep slate terroir. The finish shows grape tannins, is stimulatingly salty and fine but will also satisfy hedonistic minds. This is nearly as powerful as the 2020 Felseneck GG but finer, saltier and flintier on the finish. Definitely one of Tim Fröhlich's greatest wines so far. Tasted as a sample at the domaine in July 2022. 98-99/100

19,5
/20

Weinwisser über: Riesling Final (Versteigerungswein)

-- Weinwisser: Der neue Versteigerungswein wurde eigentlich schon mit dem Jahrgang 2018 produziert, aber aufgrund der Pandemie nicht vermarket. Er stammt aus den Ü-60-Parzellen des Felsenecks. Ein unfassbar konzentrierter und gleichzeitig feingliedriger Riesling mit feiner Reduktion, der wie eine Ballerina auf der Zunge tanzt. Im Mund sehr detailliert mit schiefermineralischer Präsenz und vibrierender Rasse, verdichteter Fokus mit eleganten Konturen, das hat schon was Sublimes, fast Schwebendes. Großartig! Bekommt die Höchstnote im Jahrgang 2021. Platz 1. 19,5/20

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Riesling Final (Versteigerungswein) 2021