Lobenberg: Les Lavieres sitzt mitten im besten Abschnitt der Appellation Savigny les Beaune. Der Weinberg liegt in der Hangmitte auf sehr kalksteinreichem Boden. Die Lage hat ihren Namen von den „Laves“ genannten, flachen Kalksteinbrocken, die im Burgund früher häufig als Dachziegel verwendet wurden. Tatsächlich findet man noch heute viele davon in dieser sehr steinigen Lage. Die Reben von Chandon sind über 50 Jahre alt. Biodynamische Weinbergsarbeit. Der Ausbau erfolgt mit minimalen Eingriffen. Das heißt spontane Gärung im Holzcuve mit hohen Ganztraubenanteilen, dann per Schwerkraft in den Keller zur Malo und zum Ausbau in Barriques mit geringem Neuholzanteil. Der Wein verbleibt in der Regel bis zur Abfüllung unberührt im Fass liegen, meist auch ungeschwefelt, höchstens nach der Malo und zur Abfüllung gibt es ein bisschen. Typisch für Chandon de Briailles zeigt sich die Nase des Lavieres sehr saftig und intensiv. Eine rotfruchtige Charmeoffensive mit ein bisschen schwarzer Beerenfrucht dazu. Süße und Sauerkirsche, floral, verspielt, Veilchen und Rosen, asiatische Gewürze. Eine intensive Duftwolke ist das. Im Mund präsentiert sich der Wein samtig und anschmiegsam. Mit wunderbar weicher, überwiegend roter Frucht, die von geschliffenen, reifen Tanninen eingerahmt ist. Durchaus zupackend und Kraft zeigend, hier kommen etwas die Rappen durch in diesem festen Unterbau. Graphit und erdige Würze, darüber rote und ein kleines bisschen schwarze Johannisbeere. Sehr straight, immer geradeaus laufend bis in den feinen, salzig unterlegten Ausklang, der viel Terroirausdruck durchscheinen lässt. Schicke Säurespur, vital und lebhaft, guter Kontrast zu der Power und der Tiefe aus den alten Reben. Ein wunder harmonischer, energiegeladener und doch fest gebauter Savigny les Beaune, der sicher zu den langlebigsten Weinen seiner Appellation zählen dürfte. 94+/100