Saint Peray Le Mialan 2019

Ferraton Pere et Fils: Saint Peray Le Mialan 2019

Zum Winzer

95–96
100
2
Marsanne 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2031
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
frische Säure
unkonventionell
3
Lobenberg: 95–96/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Peray Le Mialan 2019

95–96
/100

Lobenberg: 2019 ist an der Rhône die Fortsetzung der mediterranen Jahre, der Jahre ohne Wasser, der großen Trockenheit. Zwischen April und Mitte September gab es so gut wie keinen Regen, weder im Norden noch im Süden. Die Trockenheit war extrem. Minimale Regeschauer zwischendurch reichten noch nicht einmal aus, um von der Erde aufgenommen zu werden. Seltsamerweise starben die Weinberge nicht ab, sondern alle Weinberge mit alten Reben sahen über die ganze Zeit ganz hervorragend aus. Es gab zwar Wasserstress, aber es gab keinen Stillstand. Der Schlüssel sind also ganz eindeutig alte, tiefwurzelnde Reben. Trotzdem wäre es zu einem desaströsen Ergebnis gekommen, wenn es nicht Mitte September einige anständige Regenfälle von über 20 Millimeter gegeben hätte. Die Entwicklung wäre sonst zu weit fortgeschritten, die Weine hätten ihre Frische verloren. Die Regenfälle wendeten das Blatt vollständig. Aber man muss dazusagen, dass es in Zukunft wahrscheinlich keine großen Weine von der Rhône geben wird, sollte sich die Situation so fortsetzen. 2019 ist es nicht nur gutgegangen, sondern alle Winzer sprechen von einem legendären Jahrgang. Die Rotweine sind generös und tief und stellen eine Synthese von 2007 und 2016 dar. Die Weißweine haben einen ähnlichen Spagat, einen ähnlichen Oszillographen, wie in Deutschland, wie in Bordeaux, wie überhaupt in Europa. Crispe, frische, mineralische Weine. Extrem extraktreich, hohe Reife und hohe Frische beieinander. Man kann von einer strahlenden Zukunft und von einem Best-Ever-Jahrgang ausgehen. 2019 ist schon jetzt, ein Jahr nach der Ernte, eine lebende Legende. 2019, wie auch die Jahre davor, ist bei Ferraton 100 Prozent Marsanne im Saint-Péray. Der Wein stammt aus dem unteren Bereich des Lieu-Dits, von Sedimentböden. Hier gibt es auch ein bisschen Kalk. Darüber gibt es in den obersten Lagen von Saint-Péray 100 Prozent Granit. Und dort, fast direkt unter dem Cornas Lieu-Dit Eygats, noch eine Parzelle, die aber noch nicht in der Produktion ist. Saint-Péray vom Cornas-Berg ist auf jeden Fall an der Rhône eine extrem zukunftsfähige Angelegenheit. Preislich viel interessanter als weißer Hermitage, aber häufig nicht so weit weg in der Klasse. Es sind Vertragswinzer, mit denen Ferraton hier schon lange arbeitet. Ich liebe Marsanne. Sie erinnert ein bisschen an Weißburgunder und auch ein bisschen an Chenin Blanc. Marsanne kann diese unglaublich weißfruchtige Eleganz haben. Weiße Blüten, helle gelbe Melone und etwas Birne. Weißer Pfirsich, Jasmin, Flieder und weiße Johannisbeere. Ein Touch Orangenzesten und Limetten an der Seite. Geniale Nase. Der Wein hat eine wunderbare Länge und ist wahrscheinlich an der Nordrhône das interessanteste Preis-Leistungs-Verhältnis überhaupt. Das ist bei Tardieu so, bei Alain Voge und auch eben bei Ferraton. Sehr, sehr schicker Wein. 95-96/100

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Saint Peray Le Mialan 2019