Lobenberg: Dieser Lieu-dit gehört, genau wie der vorher probierte Crozes Hermitage Le Grand Courtil, in die sogenannte Selection Parcellaires. Dieser Lieu-dit Saint Joseph ist ein Wein aus der Reihe der Single Vinyeards. Die mit Abstand berühmteste und beste Lage in Saint Joseph, alle Toperzeuger wollen hier etwas haben. Natürlich bei Ferraton biodynamisch. Die Lage wurde jetzt innerhalb des Hauses hochgestuft zu den absoluten Top-Weinen, die eben bei Ferraton Selection Parcellaires genannt werden. Eine Analogie zu Chapoutiers Selection Parcellaires, Chapoutier ist ja seit einigen Jahren der Besitzer von Ferraton. Die Exposition des Lieu-dit Saint Joseph ist Südost. Der Wein wächst zu 100 % auf Granit. 100 % Syrah bzw Serine. Das sind sehr alte Reben. Es wird komplett entrappt, das Ganze wird im Beton spontan vergoren und im neuen und gebrauchten Barrique und Halbstück ausgebaut. Hier gibt es also auch neues Holz. Es gibt dieses Jahr nur 700 Flaschen, 50% Ausfall durch Trockenheit. Schon die Nase zeigt etwas mehr Gripp als der überragende Bonneveau. Er hat etwas mehr Dampf, und die rote Frucht ist etwas salziger unterlegt. Der Mundeintritt ist ganz groß, aber auch hier kommt die große Reife zum tragen. Die Ausgewogenheit, die Balance. Das ist ein großer Saint Joseph auf dem Niveau von Michel Tardieu. Das ist wirklich großer Stoff, und das steht dem Cote Rotie Montmain aus eigenem Hause nicht nach, sondern ich finde ihn sogar noch spannender. Alles wird belegt, dieser ultrakleine Ertrag bringt eine höhere Konzentration, die tiefe Säure wird nur balanciert durch die extrem hohe Mineralität und die salzige Schärfe. Wirklich großer Stoff. 97-98+/100