Lobenberg: Dieser Bonneveau liegt komplett auf Granitböden oben auf dem Plateau. Ganz ähnlich wie im Hermitage, so dass die Familie Ferraton bzw. Chapoutier ganz scharf darauf war, hier noch mehr Land zu bekommen. Es gibt hier einen dreißigjährigen Leasing-Vertrag mit Vorkaufsrecht. Nur ein Hektar uralte Reben, zum Teil über 100 Jahre alt. Hier musste dann zum Teil auch neu bepflanzt werden. Der Weinberg wird komplett bearbeitet vom Team Ferraton. Auch wird alles in biodynamischer Arbeit gemacht, aber wegen dieser Besonderheit des Leasings nicht biodynamisch zertifiziert. 100 % Syrah bzw die alte Form Serine. Alles wird zu 100 % entrappt. Das Ganze wird bei winzigem Ertrag im Beton spontan vergoren. Ausbau im gebrauchten Barrique und im Halbstück. Bonneveau, was zeichnet ihn aus? In erster Linie der Untergrund, 100 % Granit, und die Kühle oben auf dem Plateau, und die alten Serine-Reben. Das alles steht für unglaubliche Feinheit, aber auch für Power. Das steht für eine andere Mineralität, für eine ganz klare Feuersteinaffinität, und dazu kommt diese 2018er extrem reiche Frucht. Der Bonneveau ist sehr viel geradliniger in der Nase als der zuvor probierte Lieu-dit Paradis, der vielleicht etwas spielerischer war. Bonneveau schiebt mehr geradeaus mit intensiver, reicher Kirsch- und Beerenfrucht. Auch im Mund ein satter Schub, ganz sauber definierte Kanten links und rechts, aber unglaubliche Fruchtmengen. Rote und schwarze Frucht mit Tendenz zur roten Frucht und ganz viel Kräuter der Provence und Garriguewürze. Immer geradeaus weiterschiebend, darunter Stein und Salz. Aber so unglaublich strukturiert und definiert, nichts ist unklar, alles läuft geradeaus. Nicht dramatisch besser als der Paradis, der etwas verspielter und komplexer war, dafür hat der Bonneveau auch etwas mehr Power. 95/100