Lobenberg: Der Wein hat sensationell niedrige 11% Alkohol bei einem Restzucker von 8 und einer Säure von 7,4. Wir sind somit im Alkohol ein ganzes Prozent unter dem letzten Jahr. Das sind die älteren Reben des Gutsweines, aber der Gutswein wurde in diesem Jahr überwiegend aus Zukauf gefertigt, da der falsche Mehltau dramatische Verluste verursacht hat. Bei Zilliken konnte weniger als die Hälfte der normalen Menge geerntet werden. Also ist in diesem Saarburger Riesling alle Top-Qualität. Durch die starke Verrieselung und den starken Mehltau waren die wenigen verbliebenen Trauben im Weinberg total lose gepackt. Das heißt total gesund, ausgereift. Geringste Erträge zwar, aber extrem gesund. Das Ganze wurde spät, von Mitte Oktober bis Anfang November, gelesen. Wir haben also zusätzlich noch eine extrem lange Vegetationsperiode mit der entsprechenden Extraktsüße. Die Nase, und das ist kaum zu glauben, ist noch betörender als im Jahr 2015. Vielleicht auch dieser unglaublichen Feinheit und auch Dichte des Extrakts geschuldet. Dieser geringe Alkohol wird aber aufgefangen durch diese wunderschöne Extraktsüße. Karamelle, schöne süße Mandarine und auch süße Quitte mit einem Honig-/Zitronengrasgemisch in feinster Form. Hocharomatisch und dicht. Der Mund ist schick, fein, schwebend. Sehr zart. Ganz typisch für die Saar. Hier ist dann vielleicht doch, verglichen mit 2015, ein wenig weniger in der Fülle. Ist ja klar, weniger Alkohol eben. Dafür ist er zarter, noch tänzelnder. Mozartartig. Sehr traubig, saftig, lecker und überaus fein bleibend. Das ist wirklich ein Wein für die Freude, ein Wein den man immer austrinkt, weil er so unglaublich süffig und köstlich ist, ohne dabei ganz großes Kino zu sein. Trotzdem leichtfüßig und beschwingt. Sehr schicker, gehobener Ortswein, der dieses Jahr für Guts- und Ortswein stehen muss. 94/100