Lobenberg: Auf der Flasche vergoren und erst nach über 20 Jahren degorgiert. Eindeutig Kirschenaromatik, Myrrhe, Weihrauch, und so unglaublich barock und eigenständig, dazu Minze. Auch der Mund besticht durch Wacholder, Lorbeer, Myrrhe, Thymian, Koriander, weißem Pfeffer, verblüffend eingekochter Mandarine und auch etwas eingekochter Ananas. Völlig schräger und verblüffender Mund. Man mag nicht glauben, dass es Riesling ist. Unendlich lang und schräg. Wenn man ihn alleine trinken möchte ist es eine Aufgabe, bitte die Flasche zu dritt oder zu viert teilen. Als Essensbegleiter ist er im Grunde zu schräg, es sei denn man nimmt ihn zu sehr ausgeprägten, würzigen Käsesorten. Er überdeckt mit seiner Krautwürze fast alles andere. Es verbleibt der Eindruck, hier etwas ganz Besonderes im Glas zu haben, etwas dass man unbedingt getrunken haben muss. Aber auch etwas, dass so schräg ist, dass man es nur mit Vorwarnung einschenken darf. Sensationeller Stoff. 97-100/100