Lobenberg: 8 Gramm Restzucker, sowie 8 Gramm Säure, alles bei nur knapp 12,5% Alkohol. Wie alles bei Florian Lauer, spontan vergoren. Geringe Erträge aus uralten Reben. Die Nase auf der einen Seite Schiefer, satte Mineralität, aber auch, dem Jahrgang 2016 entsprechend, auf der anderen Seite eine wunderschöne Traubigkeit. Man kann es gar nicht anders sagen. Was 2016 an reiner Weintraube im Duft bringt, habe ich in den Jahren zuvor nie gehabt. Man braucht keinerlei Exotik bemühen, Weintraube, reiner Traubensaft, vielleicht ein kleiner Hauch aus süßer Mandarine, Mango und süßer Honigmelone. Darunter immer wieder der aus dem Schiefer resultierende Feuerstein. Der Mund ungeheuer pikant. Das ist ja echt der Wahnsinn. Der 2016er ist pikanter als es der 2015er war?! Dicht, schmelzig, ganz tief. Steinig von unten. Die Zunge rollt sich ob dieser Pikanz. Dann diese schöne süße Mandarine und Orangenschale, auch Mango jetzt wieder im Mund. Und dann einfach schöne grüne, gelbe und goldfarbene Weintraube. Das Ganze mündet in Feuerstein und in einer salzigen Spur auf der Zunge. Das ist auf der einen Seite Saar-typisch unendlich fein. Auf der anderen Seite hat es Gripp und Kraft. Ich hatte das große Vergnügen direkt davor Zilliken zu probieren mit seinem Gutswein. Und Schloss Saarstein, dessen QbA im Grunde immer einer der besten QbAs in ganz Deutschland ist. An diesen kommt das Faß 16 nicht heran. Da fehlt ein bisschen der spontane Kick, obwohl beide spontan vergoren sind. Da ist Schloss Saarstein noch extremer, noch expressiver. Dafür ist Faß 16 von Peter Lauer unglaublich charmant und hat diese pikante, lange Säure und dieses tolle, verspielte Schwänzchen. Auf jeden Fall ein noch besserer Wein als 2015, was ich nicht für möglich gehalten habe nach dem großen Jahr. Große Harmonie, Druck, lecker, lang und raffiniert. 93-94/100