Lobenberg: Knapp unter 4 Gramm Restzucker bei 7.5 Gramm Säure und 13% vol. Alkohol. Peter Perabo selektiert aus einer Riesling-Parzelle mit alten Rebstöcken im Rüdesheimer Berg Rottland den „1960“, benannt nach dem Pflanzjahr der Reben. Rottland ist von Vielen als das größte Große Gewächs in Rüdesheim angesehen – Rottland oder Schlossberg, aber bei Vielen Rottland, weil es so viel Power hat. Dieser Wein von Peter Perabo ist dann auch mit einer unheimlichen Mineralität gesegnet. 2018 bekommt der Rottland eben dem Jahrgang geschuldet etwas mehr Frucht, bei dennoch enorm niedrigem pH-Wert. Die Säure ist ohnehin recht hoch und so wird der Rottland durch den zusätzlich niedrigen pH in eine immense Frische katapultiert. Hochreife gelbe Frucht, feinste Aprikose, Pfirsich, viel Apfel, Birne und gelbe Melone in der Nase, schönes Salz, Zitronengras, das ist sehr harmonisch, sehr charmant. Im Mund satter Druck, die Lage Rottland steht ja generell für Powerweine und das Ganze in Verbindung mit dieser warmen, reichen, gelben Frucht macht aus diesem Wein eine Turboversion des Episcopus Rüdesheimer Ortsweins. Eine verblüffend konsequente Fortführung dieser Stilistik von Peter Perabo. Wenn es von diesem leider sehr limitierten Rottland 1960 genug Menge gäbe, würde ich ihn mit in meine Best of GG Selektion 2018 packen. Leider reicht die Menge dafür nicht aus. Aber verglichen mit der Qualität dieses Weines ist das wirklich fast geschenkt für diesen Preis. Ein Wein, der knappe 20€ Euro kostet, aber locker 35€ kosten dürfte, weil er innerhalb des Rheingaus zu den besten zählt und ein absoluter Topwert ist. Mit dieser hohen Fruchtintensität, dieser Kraft, dieser Harmonie mit welcher der Wein verwoben ist. Der 2016er war grandios, aber 2018 ist genauso groß, vielleicht etwas weniger stylisch, dafür intensiver im Spiel zwischen satter Frucht und der wunderbaren Frische aus dem niedrigen pH-Wert. Ein Topwein! 97-100/100