Lobenberg: Diese Weißburgunder stammt aus der besten Parzelle in der Ersten Lage Bürgstadter Berg. Cordonerziehung auf sehr kargem eisenhaltigem Buntsandstein. Die Reben sind fast 30 Jahre alt und die kleinbeerigen Trauben werden extrem selektioniert. Vinifiziert wird dieser Weißburgunder R genau wir der Chardonnay R. Das heißt burgundisch Machart. die Trauben werden ganz leicht als Ganztraube angequetscht mit den Füßen, um den Trub zu bekommen, dann langsam gepresst und direkt in 20 Prozent neuen Barriques vergoren. Anschließend auf der vollen Hefe im selben Barrique verbleibend ausgebaut. Der Wein verbleibt das erste Jahr in diesem Barrique dann wird einmal mitsamt der Hefe abgestochen in einen Stahltank für 6 Monate, um noch mehr Klarheit in die Frucht zu bekommen. Dann unfiltriert gefüllt und ein weiteres Flaschenlager angeschlossen. Das Holz ist, ganz ähnlich wie beim Chardonnay, sehr gut integriert. Nichts Lautes, alles fein. Diesen Sorten tut es immer gut, wenn die Traubengesundheit hoch ist, weil sie etwas kompakter wachsen als etwa Riesling, das war 2023 etwas schwieriger als in 2022. Es musste schon mehr ausgelesen werden. Der resultierende Wein ist kristallklar, ungeheuer straff und mit einem grünlich, herbwürzigen Duft, der schon die packende Dynamik im Mund vorankündigt. Was für ein Weißburgunder! Immenser Zug, zieht salzig-fein über die Zunge, dass es kracht, grüne Aprikose, grüne Walnuss, Zitronenverbene. Das ist schon deutlich energetischer und rassiger als das ruhigere 2022. Das ist berauschend gut, so immens stark hätte ich die Burgunder 2023 gar nicht vermutet. Noch besser als 2022, wer hätte das gedacht! In diesem burgundisch ausgebauten Stil ist das schon sehr Chardonnay-like, hat nichts zu tun mit den klassisch deutschen Weißburgundern aus dem großen Holz. Bei Fürst sind wir sehr frankophil in der Auslegung, das könnte auch ein schlanker Chassagne-Montrachet sein. Großes Kino für einen Weißburgunder.