Lobenberg: Die Loire ist einer der großen Gewinner des Klimawandels, daher steht sie heute berechtigterweise im Fokus vieler Weinliebhaber. Hier gibt es immer öfter große Weine, wie diesen Einzellagenwein, zu feiern. Roche aux Moines ist eine der ältesten und besten Lagen der Loire und das schon seit dem Mittelalter. Die Nachbarlage des berüchtigten Coulée de Serrant von Nicolas Joly. Biologische Bewirtschaftung der sehr steinigen Parzellen direkt an der Loire. Ausbau im kleinen Holz mit 15% Neuholzanteil für ein Jahr, danach noch sechs Monate im Fuder. Die Nase zeigt direkt, warum Savennieres so genial ist, denn sie ist reich und kraftvoll und dennoch hochmineralisch und spannungsgeladen. Wirkt schlank und üppig zugleich, wie es fast nur Savennières schafft an der Loire. Die Nase des 2018ers hat noch eine leichte Hefeprägung, Brioche und gebuttertes Croissant, darunter schicke weiße Frucht, Pfirsich, Litschi und Melone. Im Mund gar nicht so reich, wie man es von 2018 erwarten würde. Sauber definiert an den Seiten mit feiner Salzspur, die mittig durchläuft, Mandeln, Mohn und weißfleischiges Steinobst an den Seiten. Elegant, lang und getragen, für einen Roche aux Moines sogar betörend fein im Ausklang. Keine Wucht, aber ein samtiges, gut strukturiertes Mundgefühl. Ein feinziseliertes Finale mit Grand Cru-Länge. Die Balance ist wirklich verblüffend. Man spürt den hohen Alkohol, der nicht ungewöhnlich ist für Savennières, nahezu gar nicht. Aber das ist eben auch ein ganz großes Terroir und zurecht eine der besten Lagen der Loire, dem keine Analysewerte gerecht werden können, der einen aber auf eine aufregende Entdeckungsreise schickt. 96+/100