Lobenberg: Roche aux Moines ist eine der ältesten und besten Lagen der Loire und das schon seit dem Mittelalter. Die Nachbarlage des berüchtigten Coulée de Serrant von Nicolas Joly. Biologische Bewirtschaftung der sehr steinigen Parzellen direkt an der Loire. Ausbau im kleinen Holz mit 15% Neuholzanteil für ein Jahr, danach noch sechs Monate im Fuder. Die Nase zeigt direkt, warum Savennieres so genial ist, denn sie ist reich und kraftvoll und dennoch hochmineralisch und spannungsgeladen. Wirkt schlank und üppig zugleich, wie es fast nur Savennières schafft an der Loire. Angegrillte Quitte, Marzipan, Holunder, weiße Johannisbeere, Senfsaat und etwas gewachste Wolle kündigen einen Power-Wein an, der dann im Mund förmlich explodiert. Die Augen ziehen sich zusammen so viel Salz und Säurezug kommt da, Limettenzeste, milde Amalfizitrone, weißer Pfirsich und zarte Nuancen von Vanille und Blütenhonig im Nachhall. Wow, hat das Teil einen Schub, so viel Druck und Kraft in der Mitte, aber es bleibt fokussiert und wird von dieser laserartigen Säure getragen, ohne fett zu werden. Der Jahrgang 2014 war so genial an der Loire, weil er total reife und druckvolle, aber zugleich feine, vibrierende und kühl anmutende Chenin Blancs hervorgebracht hat. Der Wein steht über eine Minute im Mund mit dieser Quitten-Orangen-Steinsalz-Mischung. Hört gar nicht mehr auf hintenraus. Power und mineralische Definition vom Feinsten. Ein großer Wein aus einer Quasi-Grand Cru Lage. 97/100