Lobenberg: Dieser eine Hektar Weinberg liegt direkt am Rand von La Morra, unmittelbar neben La Serra. Zum Teil neu bestockt, Dichtpflanzung von 8.000 Stöcken je Hektar, zum Teil stehen hier auch noch uralte Reben. Auf über 400 Meter Höhe gelegen. Der Ertrag pro Pflanze liegt zwischen 300 und 500 Gramm. Normalerweise reduziert Roberto die Weinstöcke auf fünf Trauben pro Rebe. Zusätzlich werden die Trauben mittig halbiert, sodass nur die Schultern und der mittlere Teil in den Wein kommen. In warmen Jahren reduziert Roberto sogar auf vier Trauben pro Stock, der durchschnittliche Ertrag liegt dann bei circa 400 Gramm pro Pflanze. Diese Ertragsreduzierung soll aber nicht die Intensität erhöhen, sondern saftige Frucht mit genialer Balance erreichen. Nur Spontanvergärung. Wie alle Weine Voerzios 100 Prozent entrappt und für zwei Jahre in burgundischem, sehr dichtporigem Holz, das minimal getoastet wurde, ausgebaut. 20 bis 25 Prozent der Fässer sind neu, der Rest wurde maximal sechs Mal befüllt, vor der Abfüllung circa acht Monate im Stahltank. Riserva bedeutet bei Voerzio lange Flaschenlagerung. Der Wein hat den gleichen Prozess im Holz durchlaufen wie alle Barolo, wird jedoch erst nach 10 Jahren auf den Markt gebracht. Die Idee dahinter ist, den Konsumenten zu zeigen, wie ein richtiger Barolo von Voerzio in Perfektion schmeckt, denn die meisten Konsumenten warten die Zeit mit ihrem Wein nicht ab. Die Nase ähnelt dann aufgrund der Lage auch sehr stark dem ultrafeinen Finessewein La Serra, extrem zart tänzelnd, perfekt geschliffen. Es liegt an an der Flaschenreife, der Wein zeigt sich schon in sehr schöner Süße, reife süße Kirschen, reife aber nicht überreife Zwetschge, in milder Form Hagebutte dazu, etwas Mango, die Farbe rot bis ziegelrot. Hochgradig duftend, extrem Pinot Noir aus dem Burgund, ein feiner Musigny. Im Mund Lakritze, Süßholz, feinste Gewürznoten, Nelke, Rosenblätter, Veilchen, extrem fein, Orangenschalen, feinste, reife Pflaume, sehr dicht und gleichzeitig unendlich fein, perfektes Säurespiel. Die Säure und das mineralische Salz tragen dann auch unglaublich lange nach, zwei minütiger Nachhall, immer wieder hoch steigend. Ziemliche Perfektion und doch fast zu jung. Im Mund auch balsamische Noten, der Wein erinnert stark an die großen Riserva-Jahrgänge von Bruno Giacosa, die ja auch unendlich halten. So wird dieser Wein auch für Jahrzehnte auf diesem hohen Level verharren, er ist ja immer noch ein Baby. 97-100/100