Lobenberg: Die Lage besteht aus überwiegend Kalk- und etwas Buntsandstein. Der Böhlig ist sicherlich der Premier Cru, der am ehesten an Grand Cru heran reicht. Ja, in vielen Fällen sogar Grand Crus schlagen kann. Sogar im Alter, denn der Böhlig kann genial reifen. 30 Jahre sind in guten Jahren überhaupt kein Thema für diesen Wein. Die für Bürklin typische, sehr feine Reduktion und intensive Hefenoten in der Nase. Aber Böhlig zeigt neben der reifen gelben Frucht auch schon viel Mineralität, Steinigkeit. Satter Unterbau. Etwas gelber, druckvoller und dichter als das Gerümpel. Eine klassische Kalknase mit dichter, fein verwobener Frucht. Der Kalkboden strahlt fast. Der Mund ist wahnsinnig straight, nur gerade aus, zitrisch, feinziseliert, weißer Pfirsich, strahlend, mit ganz eigenem Charakter. Die einzige wirklich echte Kalklage bei BW, saftige, milde Zitrone, Orangenschale, drückende, aber ganz schlanke Grapefruit im Nachhall. Zieht nur gerade durch wie mit Scheuklappen, hier gibt es kein links und rechts. Kompromisslos gut und locker auf GG-Niveau. 95-97/100