Lobenberg: Die Lage besteht aus überwiegend Kalk- und etwas Buntsandstein, Hanglage, Südost exponiert, nicht zu heiß, hier stehen alte Rebanlagen, natürlich biodynamisch bewirtschaftet. Es gab in 2018 bei keinem Wein bei Bürklin eine Maischestandzeit, aber Abpressen über 3 Stunden mit maximal 1,1 Bar Druck, um nur ein bisschen Phenolik zu haben. Alle P.C. wurden zu 100% im gebrauchten, großen Holz ausgebaut. Der Böhlig ist sicherlich der Premier Cru, der am ehesten an Grand Cru heran reicht. Ja, in vielen Fällen sogar Grand Crus schlagen kann. Sogar im Alter, denn der Böhlig kann genial reifen. 30 Jahre ist überhaupt kein Thema für diesen Wein. Bereits letztes Jahr war der 2017er Böhlig fast ein 100 Punkte Wein, absolutes G.C. Niveau. Grundsätzlich hat Böhlig mit seinem Kalkstein Terroir immer die Chance in die Oberliga vorzustoßen, 2018 war aber auch Gerümpel schon gnadenlos gut, so müssen sich die beiden die Position als Verfolger der Grands Crus vor dem Rechbächel teilen. Der Böhlig zeigt eine etwas dunklere Mineralität, rauchig, würzig, Feuerstein, Assam Tee, auch feine Zitrusfrucht, sehr viel geradliniger wirkend, schön gerade aus mit Limette und Grapefruit. Die Säure ist gut eingebunden und kaum spürbar, das Ganze ist sehr harmonisch auf dieser weißen und gelben Frucht laufend. Tiefgreifend, erdig, fast nussig, muskatig, feuersteinig, immense Haptik im Mund, sehr fein, aber gleichzeitig sehr druckvoll. Nur ein ganz kleiner Hauch Bitterstoff gesellt sich unter viel salzige Mineralität, Birne, Apfel, Zitronengras, nichts üppiges oder fettes, aber mit sehr viel Charme aus dem hohen Extrakt, nur daraus die Süße schöpfend, denn der Restzucker liegt bei 2 bis 3 Gramm bei über 7 Säure und 12.5% vol. Alkohol. 97-100/100