Lobenberg: Das Terroir ist Tifridgestein, schwarz mit roten Einschlüssen, ein vulkanisches Gestein. Aus Deutschlands heißester Lage, dem Winklerberg. Die Reben dieses Weins sind 45 Jahre und älter, und sehr tief verwurzelt. Der Wein ist total durchgegoren auf fast 0 Gramm Restzucker, am Rebstock komplett im Laub gelassen, damit der Riesling reifeverzögert ist und die Säure erhalten bleibt. Der 2017er Riesling ist der wahrscheinlich schlankeste Pfälzer, sagt Joachim Heger, den man in diesen südlichen Gefilden probieren kann, und mit seinen 12,5% Alkohol und seinem schlanken Auftritt im Mund ist das durchaus denkbar. Nein, wir sind hier nicht an der Mosel. Wir sind schon in der kraftvollen Region Badens, am Kaiserstuhl. Wir haben unglaublich viel Druck, Power und Länge, aber eine wahnsinnige Mineralität, die das Ganze begleitet. Sehr strukturiert, sehr straffer Riesling. Tendenziell ist das eine Riesling-Stilistik, wie man sie vielleicht an der Nahe findet. Und in Baden klappt es halt nicht jedes Jahr. 2017 mit dieser unglaublich schönen, spannenden Säure, mit dieser Frische, bringt genau das rein. Auch hier das neue Laubwand-Management – weniger Blätter, um eine längere Vegetationsperiode zu erreichen. Erst Mitte/Ende September gelesen. Das Phänomenale an diesem 2017er Riesling ist im Grunde seine unglaubliche Kraft. Die Balance wird von der wahnsinnigen Struktur – fast Tannin – und der großen mineralischen Länge gehalten, die aber auch wieder ohne Maischestandzeit gelaufen ist. Das ist eine noch schlankere Version als die großen Pfälzer und in seiner strukturierten, frischen, druckhaften Art für mich ein wirklich großer Wein. Das ist superber Stoff. 97-99/100