Lobenberg: Dieser Wein wird überwiegend aus dem Kernbereich der Grand-Cru-Lage Marienburg, die von Grauschiefer geprägt ist, gewonnen. Das Ausgangsmaterial ist also von höchster Güte. Im Grauschiefer ist natürlich nur das top-selektionierte Lesegut drin. Die Restzuckerwerte werden sich so um 5 bis 6 Gramm einpendeln für die einzelnen Fuder, die dann anschließen vermählt werden. Im Fuder spontanvergoren, im April die Malo durchlaufen und dann im Mai geschwefelt. Die Frucht weist eine ausgesprochene Tiefe auf, gelber und roter Pfirsich, etwas Aprikose, deutliche Reneklode, merkliche, feine Schieferwürze mit viel süßem Extrakt darunter. Der Wein kommt sehr aromatisch in den Mund, druckvoll, aber auch charmant, nichts ist spitz und doch äußerst pikant. Die Frucht ist reif und einnehmend, breitet sich nachhaltig im typischen, geerdeten Stil von Clemens aus, Zitronengras, Grüntee, feine Tabakblätter. Die Aromatik ist wirklich sehr ausgeprägt, alles wirkt sehr präsent, sehr nachhaltig. Die Frucht zeigt Tiefe an, unterlegt von würzigen, steinigen Noten, dann kommt etwas gelber Apfel, Kräuter, weiße Pampelmuse, aber insgesamt kaum Zitrusfrucht in diesem Jahr, alles ist reif und würzig wärmend, viel Bodenexpression zeigend, erdig, feuchtes Gestein. Das Finale ist aromatisch und lang, von feiner, sehr reifer Säure getragen. Die Malo macht sich bemerkbar, ganz reife Weinsäure. Dazu Tabak, gelber Apfel, die Phenolik ist sehr fein, nichts ist unreif, zarter aber spürbarer Gripp am Gaumen, aber die reife, schöne Frucht überflügelt die Phenolik. Immer wieder breiten sich feine Kräuter am Gaumen aus, fast eine feine Schärfe aus dem Gestein zeigend im Ausklang. Weiße Johannisbeere, etwas Birne, lang und geschliffen, keine bissige Zitrusfrucht, nur reife, feine Erhabenheit. 94-95/100