Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett 2021

Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett 2021

Limitiert

Zum Winzer

94
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
7,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2046
Verpackt in: 6er
9
leicht süss
mineralisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 94/100
Suckling: 95/100
Parker: 93/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett 2021

94
/100

Lobenberg: Eine sehr besondere Lage, die ich auch vor kurzem erst besser kennenlernen durfte, dabei sitzt sie am gegenüberliegenden Moselufer des Grand Cru Gürtels der Brauneberger Juffer und Juffer-Sonnenuhr, auf der Mülheimer Seite. Dass sie weniger bekannt ist, liegt nur daran, dass sie nur wenige Hektar groß und ein Quasi-Monopol der Familie Richter ist. Die Nase ist hier etwas anders und der Wein fällt insgesamt ein bisschen aus der Reihe der klassischen Mittelmosel, denn die Südlage hat einen deutlich quarzhaltigen Boden und nur wenig Grauschiefer. Hier kommen vielleicht ein klein wenig mehr Druck und Power durch als etwa in Wehlen. Total klassisch in der tänzerischen Leichtigkeit. Gleichzeitig wirkt er feinziseliert und elegant mit heller, kristalliner Frucht von floralen und kräutrigen Nuancen, auch eine leicht pfeffrige Schärfe unterlegt den Duft. Dazu auch deutliche Gesteinsnoten, die fast etwas an Kreidestaub erinnern. Im Mund ist der Elisenberger etwas großspuriger und ausladender angelegt als die puren Schiefer-Rieslinge. Schlanke und klassische Struktur, verspielt und zart. Wunderbar cremige Länge mit Noten von grüner Birne und saftigem Pfirsich, ganz feines Salz darunter. Gleichzeitig behält er aber seine feine Phenolik und messerscharfe mineralische Strahlkraft und Präzision aus dieser besonderen Lage. Was für eine geniale Entdeckung! 94/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

95
/100

Suckling über: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett

-- Suckling: An extremely delicate and intensely mineral Mosel Kabinett with notes of dripping ferns, wet moss and garden herbs. Super-elegant and very refined, but with impressive energy that drives this across the palate and off into the cool distance. Drink or hold. 95/100

93
/100

Parker über: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett

-- Parker: From old vines rooting in quartzite-slate soils, the 2021 Elisenberger Riesling Kabinett opens with a pure and stony, fruit-wise rather discreet but thoroughly mineral nose. Sweet and round on the textured palate, this is a saline, very elegant and linear Kabinett with sugared redcurrant notes on the stimulating saline and finely crisp finish. This is Kabinett as sorbet. It already drinks well young, but it will be more complex in 10-15 years. Bottled in May with 7.5% stated alcohol and a bit less than 50 grams per liter of residual sugar. The acidity is analytically at 11.4 grams per liter but is completely imbedded. Natural cork. Tasted at the domaine in July 2022. Drink fresh or matured. 93/100

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Weingut Max Ferd. Richter

Mosel-Riesling - seit 1680! Viele Betriebe rühmen sich mit Historie und Tradition, aber nur bei wenigen ist es so zutreffend wie bei Max Ferd. Richter. Ein Familienbetrieb in zehnter Generation, der seit 1880 einen der größten und umfangreichsten Fasskeller der Mosel besitzt. Knapp 20 Hektar in den...