Riesling 2021

Korrell: Riesling 2021

2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2028
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
leicht & frisch
3
Lobenberg: 91/100
Falstaff: 90+/100
Suckling: 89/100
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling 2021

91
/100

Lobenberg: Der Einstieg in die Welt von Korrell und damit auch des spannenden Nahetals. Vergärung und Ausbau in Edelstahl. Der Wein ist entsprechend glockenklar und wunderbar fruchtig, grüner Apfel, Cassis und weiße Johannisbeere, ganz feiner Zitrusunterton. Schon beim Hineinriechen läuft der Speichel im Mund zusammen. Das ist Riesling in Reinform, leicht, frisch, auf der Zunge tanzend mit feiner Frucht und charmantem Schmelz hintenraus. Ein Einstieg mit Klasse! 91/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

90+
/100

Falstaff über: Riesling

-- Falstaff: In einem Zitronengelb präsentiert sich dieser Wein. Sauber und sortentypisch im Duft, ein aromatisches Bukett von grünen Äpfeln, sonnengereiften Limetten und Gesteinsmehl. Am Gaumen sehr gut balanciert mit Schmelz und Struktur, feine Säure begleitet den Nachhall. 90+/100

89
/100

Suckling über: Riesling

-- Suckling: The effusive white peach aroma and juiciness on the medium-bodied palate makes this an immediately appealing dry riesling. The typical acidity of the vintage may be too much for some, and while it adds to the vibrancy we also find it pronounced. Drink now. Screw cap. 89/100

Mein Winzer

Korrell

Martin Korrell hat mit seinem uralten Familienbetrieb in den letzten Jahren nochmal eine richtig aufregende Dynamik bekommen. Ein toller Erfolg! Auch für den Gault Millau ist klar: »Martin Korrell überrascht das geneigte Publikum mit Weinen, die längst zur Spitze des Anbaugebiets gehören.«

Riesling 2021