Lobenberg: Die große Lage Weilberg liegt in Ungstein, westlich von Kallstadt. Hier haben bereits die Römer vor 2000 Jahren Weinbau betrieben. Der Clou am Weilberg ist sein Terra Rossa Boden, eisenhaltiger roter Lehm. Die Nase ist eine schöne Mischung aus würzigen und mineralischen Komponenten von warmem Sandstein, etwas Rosmarin und Holunder, auch ein feiner Holztouch. Dann kommt sattes Steinobst, Mirabelle, weißer Pfirsich, Birne, schöner Mix aus weißer und gelber Frucht, dicht und etwas cremig, aber immer fein und elegant bleibend. Durchaus expressiver als die Ringsweine vom Kalkstein, aber nie laut werdend, bleibt dem stylischen, geschliffenen Stil auch hier treu. Der Mundeintritt ist eine Attacke von cremig-reifer Frucht, Birne und Pfirsich, Nektarine dazu, Johannisbeere, etwas Cassis, schöne Würzigkeit, auch etwas nussig, feiner Hefeschmelz. Wow, ist das ein expressiver Fruchthammer, fast ein bisschen an den ähnlich gearteten Ürziger Würzgarten erinnernd. Die Säure ist mild und reif, gibt nur eine ganz feine Stütze, zusammen mit der warmen Sandstein-Mineralität. Zartes Salz im Ausklang, tolle Länge, anhaltend hohe Intensität, immer wieder schiebt die Frucht nach. Hohe Pikanz, viel Würzigkeit, super-saftiger Fruchtschub, sogar fast etwas Stachelbeere dabei. Ganz anders als die puristisch-stylischen Kalk-Rieslinge von Rings aber genauso grandios. Der Weilberg ist enorm delikat und jetzt schon so genussvoll! Ein Terroirwein par excellence. 97-98/100