Lobenberg: Die Böden im Gewann Ungeheuer bestehen überwiegend aus Basalt und Vulkangestein. Zwar nicht so extrem wie bei Pechstein, aber doch zum größten Teil steinig mineralisch. Der Wein hat im Rahmen seiner Vergärung auch einen biologischen Säureabbau durchgemacht. Das erklärt u.a. die schmelzige Süße aus dem Extrakt, weil die etwas stechende Apfelsäure zu milder Weinsäure wird. Starke Sponti-Nase und dann sehr viel Stein. Das Tolle ist, dass diese Lage so total dominant ist. Ich habe die gleiche Lage bei Bürklin Wolf heute Morgen probiert und den Wein bis zu 100 Punkten bewertet, weil er so genial ist. Und das Buhlsche Ungeheuer bringt eine ähnliche Nase. Zwar etwas feiner, Bürklin ist da etwas barocker, bei Buhl ist man super geschliffen. Der reine Feuerstein mit einer zarten, schlanken Blumigkeit darüber. Mandeln, vielleicht etwas Bittermandel. Puristisch, unter einem Gramm Restzucker. Und eine massive Säure. Auch hier klar über 8 Gramm Säure. Das Ganze bei gut 12,5% Alkohol. Das ist schon ein extrem hoher Geradeauslauf im Mund. Trotz der hohen Reife und der Gelbfruchtigkeit hätte ich nicht erwartet, dass 2017 ähnlich straff und ähnlich stylisch läuft wie 2016. Der Wein hat ungeheuren Zug und wird später mal ein extrem eleganter, feiner Wein werden, der nicht ganz die Wucht von Pechstein und Jesuitengarten hat. Geschweige denn die große Erhabenheit des Kirchenstücks. Diese schlankere Version ist dafür der noch elegantere Finessentraum. Verblüffend gut. 98-100/100