Lobenberg: Dieser aus Forst stammende Wein steht anders als die Deidesheimer auf basalthaltigem Kalk- und Buntsandstein. Er hat insgesamt wie alle Forster Weine deutlich mehr Zug und Kraft und gleichzeitig eine wunderbare, schöne schmelzige, Richtung Orange tendierende Frucht. Spontan im Holz vergoren und nach der Direktpressung lange auf der Hefe belassen. Relativ großer Neuholzanteil, der dieser Kraft aber perfekt entspricht. Säure frisst ja bekanntlich Holz, und die Säure bei Winnings GGs liegt überall oberhalb 8 Gramm. Die Nase geht wirklich total fokussiert mittig immer gerade aus, sehr muskulös und drahtig und scharf wie ein Laserschwert. Er macht richtig Spaß und ist nach Buhls Ungeheuer ein umso freudigeres Ereignis, wir sind auf gleichem Level und doch anders. Ich freu mich schon jetzt auf die gemeinsame Vorstellung aller GGs am Ende des Sommers, dann kann ich Buhl, Winning und Bürklin komplett gegeneinander probieren, wird das eine Freude! Einmal das Jedi-Dorf Forst im Vergleich, ich freue mich jetzt schon darauf! Wir haben süße pinke Grapefruit nebst Mandarine, Orange, schönem reifen Boskoop-Apfel, das Ganze mit traumhafter, durchaus präsenter Säure, eingebettet in Holz. Lang und intensiv. Diesen Wein sollte man einige Jahre Zeit geben, dann wird das ein richtiger Kracher. Aber kein Kracher in Form eines 2013, sondern ein charmanter Kracher. Vom ersten Tag bis in ferne Zukunft. Ein Wein, der immer viel Eindruck und Freude machen wird. Für mich ist er zusammen mit dem Kalkofen, welcher eine ganz andere Stilistik aufweist, der beste Verfolger bei von Winning nach den Riesen Kirchenstück und Pechstein. Vielleicht ist er dem Kalkofen in seiner Expressivität und Jedi-Laser-Schärfe doch ein wenig überlegen. 98-100/100