Lobenberg: Hochtönige, ätherische Nase mit saftigem Kern und feiner Kräuteraromatik, Rucola, Pfefferminze und kandierter Ingwer geben eine gewisse Schärfe und fokussierte Linie, die den Blaufüßer Lay stets auszeichnet. Dann kommen schlanker Pfirsich und etwas Orangenschale, auch Mandarine. Etwas weniger wild und reduktiv als etwa 2019, ein bisschen offener und zugänglicher gestrickt, vielleicht etwas an 2017er angelehnt. Dennoch hat der Wein eine tragende Frische mit leicht herbem Einschlag, der etwas an das Weiße einer Zitrone erinnert. Genialer Mund mit hohem Fokus und linearer Struktur, Uhlen B läuft sauber geradeaus und fächert viel weniger auf im Mund als der reichere Röttgen. Blaufüsser bleibt fokussiert, zitrischer und schärfer in seiner Linienführung. Dennoch ist die Saftigkeit dieses Jahr wunderbar charmant, nimmt dem Wein etwas seinen Extremismus, den er auch haben kann. Mundwässernde Salzigkeit rahmt die gelbe Frucht würzig und herb ein, klingt lange nach. Weißer Pfirsich, helle Melone, feines Grapefruitaroma. Langes, fast schlankes Finale mit toller Präzision und Frische, indem durchaus nochmal ein kleiner Kick vom wilden Gerbstoff-Gripp zupackt. Ein ultimativer Terroirwein von den Terrassen, der den würzigen Charakter und die strukturelle Festigkeit von H-L perfekt widerspiegelt. 97/100