Lobenberg: Aus dem Kernstück des Würzgartens kommend, von sehr alten, teils wurzelechten Reben. Viel steinige Würze in der Nase, griffiger und etwas herber im Duft als das feinfruchtige Treppchen GG. Feuerstein, Meersalz und Bratapfel in einer Nase, die ansonsten, gerade im Kontext des Jahrgangs, eher wenig Frucht zeigt. Ein klein wenig gelbes Steinobst und rote Beeren klingen an, werden aber sofort von der staubigen Mineralausprägung wieder eingeholt. Dann kommt der Mund und man ist fast überrascht, geradezu verblüfft, weil er gar nicht brachial oder karg daherkommt, wie die Nase vielleicht vermuten ließ, sondern feiner, verspielter, fast tänzerisch in der Art. Roter Apfel und Rosenblätter, auch etwas Anis und Brennnesseltee im Nachhall. Frisch, schlank, getragen, so ein zarter Würzgarten! Wunderbar. 97/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Der Ürziger Würzgarten liegt fast direkt neben dem Erdener Treppchen und ist doch ganz anders. Viel tiefer, würziger, erdiger. Boskoop mit Zucker-Limette und pinker Grapefruit. Viel Schub im Mund und doch erstaunlich fein und verspielt bleibend. Die Loosen-Weine 2020 sind ungeheuer profund und doch verspielt und frisch. Nach der Füllung zeigt sich jetzt erst, was für ein sensationell erfolgreiches und einzigartiges Jahr 2020 an der Terrassen- und Mittelmosel ist. Power, Frische und Eleganz, 2020 ist unglaublicher Weise noch vor 2019! Das Treppchen und der Würzgarten stellen mit ihrer Klasse die Preisstruktur der GGs arg in Frage, für 25 Euro so unglaubliche Weine. Toll. 98-100/100