Lobenberg: Feiner roter Sandstein, sehr steile Lage, weiter entfernt vom Fluss. Sehr alte Reben, ein reiner Südhang. Dementsprechend, anders als im Kahlenberg, viel mehr Wucht und Druck. Wie 2015 nur 12,5% Alkohol, 4 Gramm Restzucker und 8 Gramm Säure. Die Nase strahlt fast süße rote Frucht aus. Wir haben hier Reneklode und Zwetschge, dann kommt Mandarine und Orangenabrieb, feine Teenote darunter. Sehr expressiv. Der Mund ist sehr konzentriert, die Säure ist total reif, aber auch sehr präsent. Das Ganze mit dieser traumhaften Extraktsüße, das bringt eine unglaubliche Balance, die bei allen Weinen von Dönnhoff am Ende dominiert. Die Pikanz, dieses Spiel zwischen der traumhaften Extraktsüße und dieser ganz reifen, milden Weinsäure, die aber sehr präsent ist. Nichts ist hier pappig, nichts wirkt müde, alles ist frisch, schick, aber eben total intensiv in dieser Pikanz. Das ist zwar nicht anstrengend, aber schon Platz einnehmend. Das ist kein Wein um ihn nebenher wegzusüppeln, sondern da ist der Genießer schon wirklich komplett angesprochen. Das ist großer Stoff und eines Großen Gewächses würdig. Ich denke und hoffe, dass dieser 2016er bei Dönnhoff erst mal für einige Jahre das Ende der Fahnenstange ist, denn mir bleibt nichts anderes übrig, als mich sehr weit hochzuhangeln in der Bewertung. Das ist wirklich das beste Jahr, das ich hier am Weingut je probiert habe. Und so ging es mir zuvor bei Schäfer-Fröhlich und einigen Weingütern der Mosel auch. Das ist ein grandioser Höllenpfad. 97/100