Lobenberg: Löwensteins Gutsriesling ist das, was bei anderen Weingütern eigentlich als trockene Spätlese zählt. Eine dichte, würzige Nase, fast etwas barock. Süße Pampelmuse, Quitte, exotische Frucht, Mango, etwas Ananas, druckvoll süßes Schiefergestein. In der Mineralität ist der Wein extrem puristisch, das Terroir lässt sich auch in keiner Sekunde verleugnen. Im Mund wahnsinnig schöne, singende Grapefruit, schlank, vibrierend, tolles Spiel von Restsüße der Zitrus- und Grapefruitsäure, auch Zitronengras. Auch hier schöne Schiefernote, lang, voller Dynamik. Verblüffend, wie vibrierend dieser 2014er ausgefallen ist. Ein nicht ganz so wilder Vertreter wie der 2013er, aber doch durchaus ebenbürtig der Linie 2012 und -13. Wenn man diesen Wein über viele Jahre verfolgt weiß man, dass er später auf der Flasche etwas üppiger ausfällt, nicht ganz so karg und puristisch, um dann nach fünf Jahren wieder zurückzukommen in die filigrane Feinheit. Ein Wein, der diese 10 Jahre auch locker durchsteht. Das hat schon fast etwas Größe. 93+/100