Lobenberg: 2013 unter 20 hl/ha Ertrag. Der Wein wird nach der Ernte in ganzen Trauben kurz angequetscht, eine Nacht Maischestandzeit, sehr vorsichtiges Abpressen, Vergärung mit Spontanhefe im großen Holzfass. Er verbleibt bis zum Sommer auf der Vollhefe bis zur Füllung. Ab und zu Batonnage. Nur das eine Fass ist so irrwitzig puristisch, es überstrahlt alles was ich hier je als Schiefergestein probieren durfte. Vielleicht 12,5 Alkohol, nur 3,5 Gramm Restzucker bei 6,5 Gramm Säure und nahe 30 Gramm Extrakt. Die Nase schwankt zwischen Melone, Grapefruit und Maracuja. Durchaus hat er was Üppiges, aber ganz scharf wie ein Rasiermesser kommt Zitronengras durch und zerteilt den Rubens. Feine Birne und Litschi, tolle Aromatik, saftig schon in der Nase. Im Mund ist diese Spezialcuvee des Schiefergesteins, die separat für mich abgefüllt wird, auch glasklar und schneidend puristisch, als ob J B Becker vom Rhein an die Mosel gezogen wäre. Die Säure ist prägnant. Der Wein tänzelnt wie Cassius Clay seinerzeit, voller Kraft und ungemein verspielt. Er hat fast etwas Verspieltes aus der oberen Mosel oder der Saar. Grandiose Länge. Kaum richtige Botrytis, hauptsächlich rosinierte Trauben zusätzlich zum gesunden Lesegut. Der Wein ist fast kristallklar. Der Wein hat trotzdem extrem viel cremigen Schmelz, obwohl er puristisch ist. Satter Extrakt, das geht Richtung 30 Gramm. Wieder tolles Salz. Apfel in allen Varianten im Mund. Dazu wieder Zitronengras und ein Hauch Maracuja. 94-95/100