Riesling Saarburg Alte Reben 2021

Forstmeister Geltz Zilliken: Riesling Saarburg Alte Reben 2021

VDP

Zum Winzer

95+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2035
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
leicht & frisch
mineralisch
3
Lobenberg: 95+/100
Suckling: 93/100
Galloni: 93/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Saarburg Alte Reben 2021

95+
/100

Lobenberg: Die Trauben wachsen zu 100 Prozent im Saarburger Rausch. Zillikens haben den Löwenanteil ihres Betriebes im Rausch mit rund 11 Hektar, deshalb können sie dort viel spielen. Das ist der Ortswein aus den ältesten Reben, 60 bis 130 Jahre alt, wurzelecht, Einzelpfahl, die Reben gehören zu den ältesten an Mosel, Saar und Ruwer. Das sind Fässer die potenziell immer auch Rausch GG werden können, aber selektiv ausgewählt werden als Ortswein. Im alten Fuderfass vergoren und ausgebaut. Der Wein hat im Vergleich zum normalen Ortswein entsprechend die höhere Reife und höhere Dichte. Er bekommt eine cremigere, intensivere Dimension dazu. Auch eine feine salzig-mineralische Komponente, auch leicht feuersteinig. Dennoch ist der Wein eher filigran und zart, klassisch in der verspielten Saar-Art. Schlanker weißer Pfirsich, grüner Apfel und Anis, Lorbeer, weiße und gelbe Blüten, Darjeeling-Tee. Aber geht nicht zu sehr in die Phenolik, bleibt überwiegend in der Frucht. Ein total harmonischer, anschmiegsamer Wein aus den alten Reben, der aber dennoch die rassige Klassik der Saar mit feinsalziger, zupackender, aber reifer Säurestruktur darstellt. Griffig und mit spannender Textur, aber eben nicht grün oder bissig, wie einige Weine an der Saar waren dieses Jahr. Sehr saftig am Gaumen, einnehmend, feingliedrig. Die Säure breitet sich durchaus intensiv, aber cremig von der Frucht umspielt über die Zunge aus. Das ist der komplexeste, auch im schlankeren Jahrgangskontext dichteste und intensivste trockene Wein von Zillikens. Feine blütenunterlegte Frucht, transparent und geschliffen in der Art, mit feinnervigem Spiel aus weißem Pfeffer und zerstoßenem Schiefer mit leichter Ingwerschärfe im Nachhall. Elegant, feinziseliert, mit filigraner, tänzerischer Saar-Typizität. 95+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Suckling über: Riesling Saarburg Alte Reben

-- Suckling: Orange zest, apricot and mint aromas are wrapped around the mineral core of this sleek, yet very well structured dry Saar riesling. Only just beginning to open up and currently the finish is the best part of this very elegant, dry white. From 70 year old vines. Drinkable now, but best from 2023. 93/100

93
/100

Galloni über: Riesling Saarburg Alte Reben

-- Galloni: The 2021 Riesling Saarburger Trocken Alte Reben is entirely from the Saarburger Rausch. This is from a 71-year-old parcel (in 2021), on single stakes, at the foot of the Rausch vineyard, bordering the village. Dorothee Zilliken notes that the roots reach down 7 to 9 meters. Ripe lemon notes define the nose, again with an aromatic character carrying something herbal and floral, almost like crushed St John’s Wort. The palate continues in a serene lemon fashion - taut, bright, with real depth and substance, yet slender. The purity of the dry lemon finish is astonishing and becomes ever zestier. Beautiful. Total balance at 8.9g/L of acidity and 8.3g/L of residual sweetness. (Dry) 93/100

Mein Winzer

Weingut Zilliken

Das Weingut Geltz Zilliken steht zusammen mit Egon Müller an der Spitze der edelsüßen Rieslinge von der Saar. Seit einigen Jahren machen sich nun Hans Joachim Zilliken und seine Tochter Dorothee Zilliken aber auch einen Namen als Erzeuger hervorragender trockener Weine, die inzwischen zur Crème de...

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