Lobenberg: Ruppertsberg liegt mit 250 Metern ähnlich hoch und warm wie Gimmeldingen, aber nicht in dieser sehr kühlen Senke des Spieß‘, nur hier ist es sehr windig und frisch und kühl. Der Boden besteht überwiegend aus Buntsandstein und Ton. Biodynamische Bewirtschaftung. Eher frühe Lese. Der Wein stammt aus mehreren Parzellen, darunter auch einige Gewanne, die eigentlich Große Lage sind, aber Familie Christmann hat sich entschlossen alles zu diesem Ersten Gewächs zusammenzufassen. Relativ warm spontan komplett durchgegoren auf quasi Null Zucker, aber es schmeckt so wunderbar harmonisch und ausgewogen. Der Extrakt aus der feinen gelben Frucht puffert das perfekt ab. Die Balance ist wirklich genial, schicke Marille, weißer und gelber Pfirsich, ein Hauch Grapefruit, sanfter Druck. Unglaublich elegant und zugleich diese schöne Reife der Pfalz, dieser zarte Schmelz, diese feine Cremigkeit, die aber bei Christmanns nie die Dominante wird. Feiner phenolischer Gripp im Nachhall mit dieser leichten, steinigen Buntsandsteinwärme. Auf jeden Fall kommt die Nase sehr versammelt und mit ganz feiner Gelbfruchtigkeit, aber es kommen auch ein paar positiv grünfruchtige Elemente wie eine Aprikose im frühen Reifestadium. Sehr schöne hell-nussige Noten dazu. Ein herrlicher Mund. So wunderbar geradeaus. Aber nichts Spitzes, gute, ja fast überragende Frische, gute Säure. Hier kommt das erste Mal auch leicht pinke Grapefruit dazu. Orangenzesten und unheimlich viel Stein. Die ausgeprägte, gelbfruchtige Süße kommt vom hohen Extrakt. Er ist ein richtig geradeauslaufender, fast großer Wein mit GG-Format und gleichzeitig hat er diese feine Frucht. Diese Reife, diese Aromatik. Und eine köstliche Delikatesse. Das ist wirklich ein wirklich würdiger Vertreter der Kategorie Erstes Gewächs mit deutlicher Tendenz zur Größe. 95-96+/100