Forstmeister Geltz Zilliken: Riesling QbA 2021

Forstmeister Geltz Zilliken: Riesling QbA 2021

2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2029
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
frische Säure
3
Lobenberg: 91/100
Falstaff: 91+/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling QbA 2021

91
/100

Lobenberg: Abgefüllt Ende März, wie immer früh zugänglich und einladend. Ausbau im traditionellen Fuderfass, meist uralt. Eine kühle Saartypizität, weiße Blüten, Dorothee vergleicht es mit 2008. Die Trauben stammen aus dem Saarburger Rausch, Ayler Kupp, Niedermenniger Herrenberg und decken damit fast die gesamte Bandbreite der Saar ab. Das sind absolut herausragende Lagen, mit die besten der Region. Also Topmaterial für einen Gutswein. Die Frucht ist kristallklar und europäisch, grüner Apfel und Birne, weißer Pfirsich, hell und duftig, blumig. Sehr verspielt, aber schlanker und feiner wirkend als in den Vorjahren, voller Saar-Finesse. Der Mund ist aufregend, vibrierend, trotz der immer etwas höheren Restsüße ist der Wein saftig, kühl und wunderbar animierend mit einem feinsalzigen Frischekick hintenraus, der dem harmonischen Zillikenstil richtig gut steht. Tolle Balance. Zilliken mit kompromisslosem Frischeturbo, Klasse! 91/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

91+
/100

Falstaff über: Riesling QbA

-- Falstaff: Feiner Duft mit etwas Litschi, grünem Apfel, Grapefruit. Gut gelaunte Attacke auf die Zunge, viel Frische und Kräuterwürze. Tolle Mineralik, so lieben wir die Weine von der Saar. Dermaßen viel Spaß für wenig Geld, das gibt’s nicht alle Tage! 91+/100

Mein Winzer

Weingut Zilliken

Das Weingut Geltz Zilliken steht zusammen mit Egon Müller an der Spitze der edelsüßen Rieslinge von der Saar. Seit einigen Jahren machen sich nun Hans Joachim Zilliken und seine Tochter Dorothee Zilliken aber auch einen Namen als Erzeuger hervorragender trockener Weine, die inzwischen zur Crème de...

Riesling QbA 2021